Nußdorf – Der Wasserpreis in Nußdorf erhöht sich ab Januar von einem Euro – zuzüglich sieben Prozent Mehrwertsteuer – auf 1,60 Euro (netto) pro Kubikmeter. Die jährliche Grundgebühr von 60 Euro (netto) bleibt unberührt. Ebenso bleiben die Gebühren der Abwasserbeseitigung auf Vorjahresniveau. Die neuen Sätze gelten für die kommenden vier Jahre. Das beschloss der Nußdorfer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig.
Alle vier Jahre sind die Gemeinden gemäß Kommunalabgabengesetz verpflichtet, die Gebühren für die Wasserversorgung und die Entwässerung auf den Prüfstand zu stellen und neu zu kalkulieren. Damit wurde in Nußdorf die Firma Profund beauftragt. Deren Berechnung ergab eine 60-prozentige Erhöhung der Verbrauchsgebühr pro Kubikmeter. Grund dafür sind die aufgelaufenen Unterdeckungen von circa 117000 Euro der letzten vier Jahre, die sich aus den laufenden Unterhaltskosten im Wasserleitungsnetz sowie aus verschiedenen Investitionen ergeben haben.
Fehlbeträge oder Überschüsse aus dem jeweiligen Kalkulationszeitraum sind dabei zwingend im nächsten Kalkulationszeitraum vorzutragen. Dies schreibt das Gesetz vor, denn die Gemeinden dürfen mit diesen Gebühren keinen Gewinn, aber auch keinen Verlust machen. „Somit war eine Gebührenerhöhung unumgänglich“, erklärte Nußdorfs Bürgermeister Sepp Oberauer (CSU/FWG). Umliegende Gemeinden erheben Gebührensätze in annähernd gleicher Höhe. Im bayernweiten Vergleich liege der Preis immer noch darunter.
Bei der Abwasserbeseitigung kann der Satz von zwei Euro pro Kubikmeter Abwasser bei einer Grundgebühr von 60 Euro beibehalten werden, wenn gleichzeitig eine Sonderrücklage für Investitionen gebildet wird. So ergab die Berechnung, dass in den vergangenen vier Jahren eine Überdeckung von circa 98000 Euro entstanden ist.
Für diesen Betrag sowie für die kalkulierte Überdeckung der nächsten Jahre muss eine Sonderrücklage von jährlich 75500 Euro gebildet werden, wenn der Preis für einen Kubikmeter Entwässerung bei zwei Euro bleibt. Diese Sonderrücklage kann für Investitionen jederzeit aufgelöst werden. Dies ist bereits für 2021 geplant, um das Kanalnetz zu sanieren. stv