Hilgerhof ergreift Maßnahmen zum Erhalt von Biotopen

von Redaktion

Entlandung zugewachsener Gewässer verbessert Bedingungen für das Ablaichen und Ansiedeln seltener Amphibien-Arten

Pittenhart – Der Museumshof Hilgerhof in Niederbrunn präsentiert den Besuchern neben den historischen Hofgebäuden auch traditionelle Elemente unserer Kulturlandschaft. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts brachte eine kleinteilige landwirtschaftliche Nutzung artenreiche Lebensräume hervor. Am Hilgerhof kann man mit einer blütenreichen Streuobstwiese, einer Hecke, zwei kleinen Gewässern, dem Bauerngarten und dem Bienenstand noch einen Eindruck dieser Landschaft gewinnen.

Zum Erhalt der verschiedenen Biotope sind Pflegemaßnahmen notwendig. Bei kleinen Gewässern betrifft dies den natürlichen Prozess der Verlandung.

Zwei kleinere Gewässer südlich des Hilgerhofs wuchsen im Laufe der Zeit immer mehr mit Rohrkolben und Schilf zu. Daher führte ein Pittenharter Baggerbetrieb vor wenigen Wochen im Auftrag des Landschaftspflegeverbandes Traunstein (LPV) eine „Teilentlandung“ des größeren, direkt neben einer Kiesstraße gelegenen Tümpels durch. Dabei wurde ein Teil des schlammigen Grundes entnommen. Einige Bereiche blieben unberührt, um Rückzugsräume für die Pflanzen- und Tierwelt zu schaffen.

Nach Abschluss der Baggerarbeiten weist das Gewässer wieder offene Wasserflächen und Uferbereiche auf. So haben die dort vorkommenden Amphibien-Arten bessere Bedingungen zum Ablaichen, denn deren Laich braucht zu seiner Entwicklung besonnte, offene Wasserflächen.

Die Vertiefung der Gewässer wirkt auch einem sommerlichen Austrocknen entgegen, was zum Absterben vieler Wasserlebewesen führen würde. Durch die verbesserten Bedingungen siedeln sich möglicherweise auch seltenere Amphibien-Arten wie Kammmolch, Springfrosch und Laubfrosch wieder an.

Der Aushub wird derzeit am Gewässerrand gelagert. Um möglichst wenig Bodenschäden zu verursachen, lässt ihn der LPV erst bei gefrorenem Boden abtransportieren. Zeitgleich wird auch das zweite Gewässer entlandet, das sich etwas weiter südlich am Rande einer Streuwiese befindet und stark mit Schilf zugewachsen ist. Auch dieser Bereich ist nur bei gefrorenem Boden zugänglich.

Ermöglicht wird die Sanierung der Amphibien-Laich-Gewässer durch eine Förderung des Freistaates Bayern über die Landschaftspflegerichtlinie des Umweltministeriums in Höhe von 70 Prozent. Die verbleibenden 30 Prozent der Kosten übernimmt der LPV.igr

Artikel 1 von 11