Würdiger Abschied mit „Feuerwehrauto-Parade“

von Redaktion

Kreisbrandinspektor Hans Huber vom Samerberg in den Ruhestand verabschiedet

Samerberg – Vor 50 Jahren trat Hans Huber aus Esbaum auf dem Samerberg in den aktiven Dienst der Feuerwehr von Steinkirchen. Jetzt, mit 65 Jahren, ist er als Kreisbrandinspektor der Kreisinspektion Rosenheim in den „Feuerwehr-Ruhestand“ gegangen.

Der Abschied fiel Hans Huber nicht leicht. Nicht nur wegen Corona, sondern weil die Feuerwehr für ihn ein Teil seines Lebensinhaltes war. Zu seinem Abschied formierte sich eine Feuerwehrauto-Parade, die an seinem Haus vorbeifuhr.

30 Jahre lang war
er Kommandant

41 Feuerwehrfahrzeuge von Wehren aus dem Landkreis Rosenheim, weitere 15 Autos der Inspektion, der Bergwacht, von Rettungsdiensten und vom Landratsamt zogen hupend am Haus vorbei. Bei Hans Huber zogen wiederum so einige Gedanken vorbei, die 50 Jahre Feuerwehrdienst mit sich bringen.

Bereits 1975 stellte er sich für die Steinkirchener Feuerwehr für Lehrgänge in der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg zur Verfügung. Als Maschinist für Löschfahrzeuge und als Gruppenführer war er drei Jahre später dabei, als sich die aktiven Feuerwehren von Steinkirchen und Roßholzen zur Feuerwehr Roßholzen zusammenschlossen. 1984 wurde er zum Kommandanten der Feuerwehr Roßholzen gewählt. Dieses Amt hatte er bis 2014 inne – also ganze 30 Jahre.

Darüber hinaus folgte auch die Bestellung zum Schiedsrichter, Lehrgänge zum Zugführer und Verbandsführer und 1988 die Bestellung zum Kreisbrandmeister durch den damaligen Kreisbrandrat Lorenz Bachmaier. „Mit meinem nunmehrigen Ende der Dienstzeit scheidet das letzte von Lorenz Bachmaier bestellte Inspektions-Mitglied aus“, sagte Hans Huber. 1991 wurde er außerdem zum Delegierten im Landesfeuerwehrverband bestellt.

Wichtige Ereignisse waren für Hans Huber unter anderem 1997 der Neubau des Feuerwehr-Gerätehauses in Roßholzen in Eigenleistung sowie Ende der 90er-Jahre der Beginn der „Rumänienhilfe“ des Landkreises Rosenheim. „Mehr als 20 Hilfstransporte haben wir bis 2014 nach Rumänien unternommen, dazu bedurfte es vieler freiwilliger Helfer beim Verladen. Besonders strapaziös war einmal eine Winter-Aktion kurz vor Weihnachten, als wir 150 gespendete Holz- und Kanonen-Öfen lieferten. Bis heute habe ich noch persönliche und freundschaftliche Kontakte mit rumänischen Feuerwehrleuten“, erinnert sich Huber.

Vor fünf Jahren wurde er bei der Kreisinspektion zum Kreisinspektor und zum Örtlichen Einsatzleiter (ÖEL) bestellt. 2016 übernahm er noch die Flughelfergruppe Landkreis Rosenheim. Zu seinen ungezählten Einsätzen gehörten Schneekatastrophen, Busunglücke, Menschen- und Tierrettungen, das schwere Zugunglück von Bad Aibling, Hochwasserlagen, ein Flugzeugabsturz sowie Brände vom brennenden Mülleimer bis zum Großbrand.

In seinem Rückblick erwähnte Huber auch seinen Arbeitgeber, die Bäckerei Bauer in Stephanskirchen: „Mein Chef unterstützte mich Gott sei Dank immer durch Freistellung für Einsätze und wichtige Besprechungen, das war vorbildlich.“

Zu helfen ist für
ihn selbstverständlich

Für den „Feuerwehr-Ruhestand“ hat sich der 65-Jährige vorgenommen, das Feuerwehrgeschehen weiter zu verfolgen. „Helfen ohne großen Aufhebens war für mich immer selbstverständlich. Wenn man helfen kann, soll man auch helfen. Dann ist das Ehrenamt echt hilfreich.“Anton Hötzelsperger

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