Eggstätt – Das abgelaufene Jahr war in vielerlei Hinsicht ein bewegtes und bewegendes – auch für die Feuerwehr Eggstätt. Und dennoch mussten 2020 wichtige Weichen für die Zukunft der Eggstätter Wehr gestellt werden.
Erst zwölf Jahre und schon bei der Wehr
Schon zum Jahreswechsel hat die Eggstätter Feuerwehr für Nachwuchs gesorgt. Ein Mädchen und fünf Buben sind seitdem die neue Feuerwehrjugend. „Wir haben das Eintrittsalter auf zwölf Jahre gesenkt, denn da sind die Mädchen und Buben noch nicht an andere Vereine oder die berufliche Ausbildung verloren, da können wir sie noch für die Feuerwehr begeistern“, so der ehemalige Jugendwart Hans-Jürgen Oeckel. Aufgrund der kleinen Gruppe seien auch Übungen des Feuerwehrnachwuchses möglich gewesen, „die Truppe war mit Begeisterung dabei.“
Staffelwechsel von Höhn zu Oeckel
Oeckel ist seit Sommer Kommandant der Eggstätter Wehr. Nach sechs Jahren konnte der bisherige Kommandant Sepp Höhn, zuvor schon stellvertretender Kommandant und langjähriger Ausbilder, altersbedingt nicht mehr kandidieren. Hatte aber rechtzeitig alle potenziellen Nachfolger zusammengeholt und gemeinsam überlegt, wer es machen könnte. „Mir fehlte nur der Lehrgang „Leiter einer Feuerwehr“ und den habe ich unter Corona-Bedingungen noch vor der Wahl gemacht“, so Oeckel. Er ist seit Juli Kommandant, seine Stellvertreter sind Sebastian Weber junior und Stellvertreter Manfred Haider. Josef Höhn sei viele, viele Jahre das Gesicht der Eggstätter Feuerwehr gewesen und er sei froh, dass Höhn weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehe, so der Bürgermeister und Feuerwehrler Christian Glas. Die Eggstätter Wehr hatte und hat das gleiche Problem wie alle anderen Wehren: Die pandemiebedingten Auflagen und Kontaktbeschränkungen haben einen geregelten Übungsbetrieb kaum möglich gemacht. „Erst fielen die Übungen ganz aus, dann haben wir sie unter erschwerten Bedingungen zumindest in Gruppenstärke wieder aufnehmen können“, so Oeckel. Und mit der Nachbarfeuerwehr in Breitbrunn gab es gemeinsame Übungen online. Nach wie vor gelte, dass nur Feuerwehrmitglieder das Gerätehaus betreten dürften. Ein Verleihen des Schulungsraumes an andere Vereine sei nach wie vor nicht möglich.
Zwei Feuerwehrlern Führerschein bezahlt
Die Gemeinde weiß, was sie an ihrer Feuerwehr hat, und finanzierte zwei Mitgliedern die spezielle Fahrerlaubnis für alle Feuerwehrfahrzeuge. Eine zweite wichtige Investition 2020 war der Einbau einer Schlauchpflegewaschanlage, mit der die im Einsatz und Übung gebrauchten Feuerwehrschläuche gewaschen, geprüft, getrocknet und gewickelt werden. Neben den Eggstätter Schläuchen werden auch die von Nachbargemeinden gewaschen und geprüft. „Funktioniert wunderbar“, so Oeckel zufrieden.
45 Aktive sind dem Kommandanten zu wenig
Nicht so zufrieden ist er mit der Zahl der Aktiven. 45 sind es derzeit, „wir hatten schon deutlich mehr“. 60 fände er ideal. Oeckel ist aber sehr froh darum, dass der größte Arbeitgeber im Ort auch ein großer Unterstützer der Feuerwehr ist: Es habe noch nie Probleme gegeben, wenn die dort arbeitenden Feuerwehrleute bei Alarm aufspringen und zum Gerätehaus flitzen. Das war 2020 seltener der Fall, auch da machte sich die Pandemie bemerkbar.
Gespannt auf den Feuerwehrbedarfsplan
Um die Ausstattung der Feuerwehr auch zukünftig immer auf dem aktuellen Stand zu halten, hat die Gemeinde 2020 die Erstellung eines sogenannten Feuerwehrbedarfsplans in Auftrag gegeben. Dafür werden unter anderem Risikoanalysen erstellt und der Ist-Zustand an Personal, Gerätschaften und Infrastruktur erhoben. So könne die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Eggstätt dargestellt und mögliche Ausstattungs- und Investitionserfordernisse festgestellt werden. Im Frühjahr oder Frühsommer soll das Gutachten vorliegen. „Ich bin gespannt“, sagt Oeckel.