Vogtareuth/Nußdorf – Wie wichtig eine Orgel ist, erlebt das Kirchenvolk von St. Emmeram in Vogtareuth gerade jetzt, da Chormusik und Volksgesang ausfallen. Denn nun muss die Orgel meist allein alle Stimmen der Messe erklingen lassen – so erfindungsreich Kirchenmusikerin Martina Schmidmaier sich auch um Abwechslung bemüht. Allerdings kann Organistin Elisabeth Asböck nicht alle Register ziehen, weil zu viele Pfeifen Wind verlieren oder schlicht nicht mehr ansprechen.
Darum fasst die Pfarrei schon länger einen Orgelneubau ins Auge, der 2020 endlich in Auftrag gegeben werden konnte. Das durfte der im Dezember verstorbene Harald Grella, Gründer, Vorsitzender und zuletzt Ehrenvorsitzender des Orgelbauvereins, noch miterleben.
Die Arbeit übernimmt Orgelbauer Alois Linder mit Intonationsfachmann Michael Gartner in Nußdorf. In seiner Werkstatt beginnt die Arbeit mit dem Kernstück des Instruments, den Windladen. Fertiggestellt soll die neue Orgel im Herbst 2022 sein.
„Wir kennen die Kirche recht gut“, sagt Linder, „darum können wir die Orgel auch passend zur Akustik des Kirchenraumes konzipieren. Über den Auftrag haben wir uns sehr gefreut.“ „Wir schon auch“, ergänzt der jetzige Vorsitzende Richard Eschlbeck, der die Entscheidung für Nußdorf begrüßt. Das Linder-Konzept wurde von der Diözesanmusik in München ausdrücklich gelobt, Orgelbauverein und Kirchenverwaltung überzeugten sich vor Ort persönlich von der Kunstfertigkeit des Betriebs.