Nein zu Gebäude-Umnutzung in der Ortsmitte

von Redaktion

Gemeinderat Eggstätt spricht sich einstimmig gegen Umbau zu reinem Wohnungshaus aus – Gaststätte soll erhalten bleiben

Eggstätt – Die Eggstätter Gemeinderäte lehnten den Antrag einer Immobiliengesellschaft einstimmig ab, die eine ehemalige Gaststätte samt Schulungsräumen und Wohnungen im Gesamten zu Wohnungen umnutzen wollte.

Schon zweimal war das der Kirche gegenüber liegende Gebäude Thema im Gemeinderat: Im vergangenen Frühjahr war ein Antrag gestellt, aber kurz vor der Abstimmung zurückgezogen worden. Im Herbst wurde ein zweiter Antrag auf Umnutzung des Gebäudes zu insgesamt sechs Wohnungen und Beibehaltung der ehemaligen Gaststätte im Erdgeschoss in verkleinerter Form gestellt. Ferner sollten drei Balkone angebaut und sogenannte Unterflurparker und Stellplätze für die Anlieger errichtet werden. Das Gremium hatte damals den Antrag abgelehnt (wir berichteten), dem – wie Bauamtsleiter Bernd Ruth schilderte – ein Briefwechsel und mittlerweile ein neuer Antrag folgten. Nun seien sieben Wohnungen ohne Gaststätte geplant. Der Bauwerber habe zudem bekannt gegeben, dass er ein Nachbargebäude für zehn Jahre gepachtet habe. „Wir haben eine Stellplatzerfordernis von einem neu zu schaffenden Stellplatz, dieser wurde auf eigenem Grundstück ohne Überschneidung mit den bestehenden Genehmigungen beider Häuser nachgewiesen.“

Man habe den Antragsteller schon im vergangenen Jahr über die Stellplatzproblematik für sechs Wohnungen samt Gaststätte informiert, so Ruth. Eine Gaststätte von 75 Quadratmetern erfordere allein schon acht Stellplätze. Ebenso habe man deutlich gemacht, dass „die gastronomische Nutzung des Erdgeschosses für die Gemeinde von größter Wichtigkeit“ sei. Sieben Wohnungen, wie im neuen Antrag angegeben, erforderten 14 Stellplätze. Ein Blick auf den beigefügten Plan ergebe aber, dass dafür drei Stellplätze beim Nachbargrundstück erforderlich seien, meinte Ruth. Außerdem sei der Ortsbereich „Ortszentrum“ als Mischgebiet eingestuft. Komme es bei einer reinen Wohnnutzung zur Entmischung, sei die Gebietsform nicht mehr gewährleistet und die Entmischung könnte sich negativ auf die bestehenden Betriebe auswirken. Ferner müsste für das Vorhaben die örtliche Stellplatzverordnung geändert werden.

Kajetan Huber (FB) befand die Gaststätte als wichtig, und Katharina Weinberger (Grüne) betonte den Bestandsschutz für das Gewerbe im Ort. Thomas Nitzinger (FB) plädierte für ausreichend Stellplätze beim Umbauvorhaben. Gerhard Eder (ÜWG) meinte: „Hin und Her bei den Stellplätzen geht nicht.“ Bauamtsleiter Ruth merkte an, dass die Parksituation im Ort schwierig sei, aber: „Das ist nicht unser Problem.“

Bürgermeister Christian Glas (FB) zog den Schluss, dass der neue Antrag keinen Anklang im Gremium finde. Die Entscheidung bestätigte dies: Alle 14 Gemeinderäte lehnten den Antrag ab. elk

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