Zum Bericht „Keine Entscheidung zu Erdgasförderung“ (Lokalteil):
Die DEA Wintershall beabsichtigt, eine Gasbohrung vorzunehmen; erwartet wird eine Fördermenge von 1,3 Milliarden Tonnen Gas. Hierzu ist ein Areal in der Größe von etwa zwei Fußballfeldern (1 bis 1,3 Hektar) erforderlich. Etwa 70 Prozent der Fläche wird asphaltiert und eingezäunt. Geräusch- und Lichtemissionen sowie mehrere Monate anhaltende Beeinträchtigungen (Verkehr) während der Bau- und Rückbaumaßnahmen kommen erschwerend dazu. Die Dauer des Gasabbaus kann nicht realistisch beziffert werden. Immerhin ist bekannt, dass der zugrunde liegende Pachtvertrag 20 Jahre mit Verlängerungsoption läuft.
Reihum werden Atomkraftwerke und Kohle-Anlagen außer Betrieb genommen. Aber in Halfing sollen wieder fossile Naturvorräte vernichtet werden. Mehrmals haben die Referenten der DEA von „Brückentechnologie“ gesprochen. Diese fiktive Brücke reicht elend weit zurück – bis zu Zeiten der rücksichtslosen Ausbeutung unserer Erde.
2011/2012 gelang es einer viel beachteten Bürgerbewegung mit Unterstützung aller Gemeinderäte rund um den Langbürgner See eine Gasbohrung eines österreichischen Unternehmens zu verhindern. „David gegen Goliath“ titelten damals die OVB-Heimatzeitungen, und David hat gewonnen. Unverfroren will jetzt die DEA Wintershall in der Nachbargemeinde Halfing ihr Glück versuchen. Ich kann mich nur dem ehemaligen Aufschrei der Langbürgner Gemeinden anschließen: „Finger weg von unserem Chiemgau“. Ich habe mit zahlreichen Halfingern Kontakt aufgenommen; nicht eine einzige Person hat sich „für“ das Gaswerk ausgesprochen. Jetzt hoffen viele, dass die Halfinger Gemeinderäte samt unserer Bürgermeisterin Regina Braun alle Hebel in Bewegung setzen, um unsere Gemeinde zukunftsorientiert aufzustellen.
Alois Aicher
Halfing