Halfing – Wenn die Bebauungsplanänderung durchgeht und dem Wunsch nach Neu- und Anbau stattgegeben wird, dann wird die Firma Profol am westlichen Ortsrand Halfings mit einem modernen Baukörper erweitert. In der jüngsten Gemeinderatssitzung befürwortete das Gremium ohne Gegenstimme den Vorschlag eines einheitlich-großen Baukörpers, überzogen von einer grünen Lamellen-Fassade.
Die beiden Architekten Tanjo Klöpper und Eugenia Zimmermann vom Münchner „TKEZ Architecture and design“-Büro erläuterten das Vorhaben, beginnend beim Außenraum. So habe Profol das komplette Betriebsgelände der Firma Danzer gekauft, um das Bürogebäude abzureißen und damit Platz zu für ein neues Bürogebäude zu schaffen. Der vormals asphaltierte Außenraum soll dann begrünt werden und der Neubau mit abgerundeter Kante werde sich „an die vorbeilaufenden Hauptstraße schmiegen.“
Die drei Stockwerke mit unterschiedlichen Tiefen samt der Lamellen-Membran-Fassade in verschiedenen Grüntönen werden das Gebäude „lebendig, nicht starr und rigide“ wirken lassen, berichet Architekt Klöpper. Das dreigeschossige Gebäude werde auch nicht zu hoch hinausragen, denn die Firstlinie der jetzt schon bestehenden Halle werde für den vorderen Neubau übernommen. Mit einem witterungsgeschützten Verbindungsgang sollen das neue und das alte Hauptgebäude verbunden werden, im Innern wird eine zentrale Treppe die Neubau-Geschosse verbinden. Die Membran-Fassade mit den verschiedenen Grüntönen sorge für Verschattung nach innen und wirke nach außen als „ruhiges Gebäude und als ein Volumen.“
Stefan Schlaipfer (CSU) hakte bei der Technik nach und Konrad Aicher (HWV) bei der Gebäudehöhe an sich. Die beiden Architekten erklärten, dass das Erdgeschoss über einen Meter unter der jetzigen (hügeligen) Topografie errichtet werden soll. Die Technik werde zurückversetzt auf dem Dach angesiedelt, auch wenn die exakte Höhe – die Angaben schwankten hier zwischen 1,6 und 1,8 Meter – noch nicht genau definiert sei.
Johann Landinger (HWV) und Sepp Stettner (FW) erkundigten sich nach den Lamellen. Diese werden 80 Zentimeter von der Glasfront entfernt um Edelstahl gewickelt, sodass die Lamellen unter Spannung stehen und nicht drehbar sind, erklärte Architektin Zimmermann. Das Material sei als Sonnenschutz schon mehrfach an anderen Gebäuden erprobt. Auf Nachfrage Peter Aichers (HWV) nach der Energieversorgung erklärte Klöpper, dass eine Grundwasserwärmepumpe für nachhaltiges Heizen sorge.
Einige Befreiungen notwendig
Bürgermeisterin Regina Braun (CSU) merkte an, dass für den Neubau einige Befreiungen nötig seien. Zudem gebe es seitens der Firma eine weitere Bauanfrage bezüglich eines Hallenneubaus beziehungsweise -aufstockung, für die auch zahlreiche Befreiungen notwendig sind. Um den Prozess zu beschleunigen, schlage die Verwaltung deshalb vor, erst mal eine Bebauungsplanänderung zu erwirken. Dementsprechend solle der vorliegende Antrag zurückgezogen werden. Man habe sich hierzu auch schon mit den Planern und der Firmenleitung abgesprochen. Gleichzeitig solle das Gremium schon jetzt sein Einvernehmen zu den Neu- und Anbauplänen erteilen, um „möglichst schnell“ weiter voranzukommen. Diesen Beschlussvorschlägen folgte das Gremium einmütig. elk