Oberaudorf prüft Parkgebühren

von Redaktion

Gemeinderat gibt Konzept für Bewirtschaftung von Stellplätzen in Auftrag

Oberaudorf – Bernau, Aschau und auch Bad Feilnbach verlangen bereits Gebühren für gemeindliche Parkplätze. In der jüngsten Gemeinderatssitzung setzte sich auch Oberaudorf mit diesem Thema auseinander.

Bürgermeister Matthias Bernhardt (FWO) machte deutlich, dass der zunehmende Verkehrsdruck durch den Tagestourismus auch im Ortsbereich Oberaudorf zu spüren sei. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, sollte die Gemeinde überlegen, auch einen Beitrag zu erheben. Mit 19:1 Stimmen beschloss das Gremium, zunächst ein Konzept für eine gebührenpflichtige Parkraumbewirtschaftung im Ortsbereich zu erarbeiten. Dem Beschluss ging jedoch eine längere Diskussion voraus.

Die ersten zwei
Stunden gratis

Denn bisher gilt für die größeren Stellplätze im Ort eine Kurzparkregelung. Die Parkzeit ist mit Parkscheibe auf eine beziehungsweise zwei Stunden beschränkt. Bernhardts Überlegung, die freie Parkzeit generell auf zwei Stunden festzusetzen, dann aber für die Folgestunden Gebühren zu verlangen, um nicht zuletzt auch Langzeitparker zu verjagen, stieß nicht bei allen auf Resonanz. So merkte Hannes Rechenauer (CSU) an, dass nach Oberaudorf auch viele Gastronomiegäste kommen würden. Deshalb sollte man bei diesem Thema schon „sensibel“ vorgehen. Vor allem, weil Oberaudorf sich durch das kostenlose Parken ja immer „ausgezeichnet“ hätte. Wenn, müsste man mindestens zwei Stunden Freiparkzeit einräumen.

Der Bürgermeister machte darauf aufmerksam, dass die Parkdauer bislang sowieso nur auf maximal zwei Stunden begrenzt sei. Durch Einführung von Gebühren hätten Gäste aber die Möglichkeit, ihre Parkzeit zu verlängern. Das Ziel sei dabei, Tagestouristen auch an den Erhaltungskosten der Parkplätze zu beteiligen.

Stefan Hirnböck (FWO) fände es ebenfalls wichtig, eine gewisse Freiparkzeit zu gewährleisten, und machte den Vorschlag, die gezahlten Parkgebühren mit einem Essensbonus zu versehen, den die Gäste in Oberaudorf dann wiederum einlösen könnten. Eine ähnliche Variante schwebt auch Bernhardt vor: Die Parkgebühren könnten an den Liftpreisen anrechenbar sein, denn bislang gebe es auch am Hocheck kostenfreie Parkplätze.

Durch Parkgebühren, so erinnerte Bernhardt die Gemeinderäte, hätte man eine weitere Einnahmequelle, mit der man beispielsweise die noch ungeteerten Parkplätze finanzieren könnte. Und damit hätte man wiederum Geld übrig, um einen „bombigen Spielplatz“ zu bauen.

Das „größte Problem“ sieht Geschäftsleiter Florian Seebacher darin, dass die Polizei die Parkplätze nicht kontrollieren würde. „Heuer hat man es wieder gesehen.“ Insbesondere im Oberfeldweg würden Dauerparker Winterdienst und Straßenreinigung behindern. „Das möchte ich auch ganz gern verhindern.“ Deshalb wäre er auch nicht der Idee abgeneigt, die Verkehrsüberwachung auf kommunaler Ebene durchführen zu lassen. Darauf sei etwa der Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung Oberland spezialisiert.

9000 Euro würde
ein Automat kosten

Dass es immer weniger Orte gebe, an denen man keine Gebühren zahlen müsste, darauf verwies Stephan Bruhn (FWO). Sobald die Leute einen Parkautomaten sehen würden, gingen sie automatisch darauf zu, um die Gebühren zu zahlen, ist er überzeugt. Das hätte sich auch am Luegstein-Parkplatz gezeigt, der bereits gebührenpflichtig sei. Man hätte viele Einnahmen generiert. Deshalb fände er die Idee des Bürgermeisters nicht schlecht.

Ein Parkscheinautomat, so verlas Seebacher, würde mit Montage und Beschilderung etwa 9000 Euro kosten. In einer der nächsten Sitzungen soll die Arbeitsweise des Kommunalen Zweckverbandes Oberland genauer vorgestellt werden. Auf lange Sicht, so erklärte der Geschäftsleiter auf Nachfrage, sei das gemeinsame Ziel der benachbarten Tourismusgemeinden, ein „intelligentes Parksystem“ zu erarbeiten.

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