Aschau – Die Aschauer Chronik feiert ein kleines Jubiläum. Wolfgang Bude, seinerzeit Leiter der Tourist-Info und einstiger stellvertretender Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Aschau, erinnert sich an 16 Jahre voller Geschäftigkeit bis zum Abschluss des Vorhabens „Aschauer Chronik“.
25 Jahre werden es heuer, dass sich die Verantwortlichen an das Chronik-Projekt herangewagt hatten. Den Startschuss dazu lieferte im Dezember 1995 der Gemeinderat unter der Leitung von Bürgermeister Kaspar Öttl.
Bude bekam den Auftrag, eine mehrbändige Quellenband-Edition mit dem Titel „Die Herrschaft Hohenaschau und das Priental“ zu realisieren. Bis der letzte der 23 roten Bände, das Personen-, Sach- und Ortsregister, fertiggestellt war, sollte es 16 Jahre dauern, bis zum Jahr 2011.
Bis Ende der 1990er-Jahre habe niemand ahnen können, was aus der Idee genau werden sollte. So sei es einem kleinen Wunder gleichgekommen, dass das zum Start mit etwa 230000 Mark prognostizierte Werk überhaupt finanzierbar war. Nach der Schlussrechnung 2011 lagen die Investitionen bei rund 400000 Euro – eine Summe, so Bude, die einem Gemeinderat kaum vermittelbar wäre.
Die Prognose, dass nach dem Abschluss der Edition und dem Verkauf der Bestände die Rechnung mit plus minus Null ausgehen würde, wollte keiner so recht glauben. Aber es kam so: Verkaufserlöse, das zusätzliche Sponsoring jedes Bandes und das Projekt-Sponsoring insgesamt fingen eine außerordentliche finanzielle Belastung der Gemeinde ab. „Die Gemeinde musste die Druck- und Herausgabekosten eigentlich nur immer wieder vorfinanzieren, diese Beträge kamen aber im gleichen Haushaltsjahr wieder zurück in die Gemeindekasse.“
Die von über 42 Autoren erarbeiteten 23 Quellenbände und der Chronik-Gesamtband bildeten die Grundlage für die Bewerbung und den Zuschlag für die Bayerische Landesausstellung 2008 „Adel in Bayern“ auf Schloss Hohenaschau.
Die Chronik umfasst mit den 22 Themenbänden und dem Gesamtband 11430 Seiten und 3619 Abbildungen. Die Werke befassen sich mit der kulturellen Vergangenheit einer Chiemgauer Talgemeinde, die über acht Jahrhunderte untrennbar mit der Hochgerichtsherrschaft Hohenaschau verbunden war.
Zu danken sei den damaligen Entscheidern, Bürgermeister Öttl mit dem Gemeinderat, sowie jenen im Priental und drüber hinaus, die das Projekt begleitet haben, erklärt Bude. Wie er ergänzt, verdienen alle Autoren, Sponsoren und Dr. Margot Hamm vom Haus der Bayerischen Geschichte, die das Chronikprojekt wissenschaftlich und „mit Herz“ begleitete, einen besonderen Dank. reh