Große Trauer um die älteste Griesstätterin

von Redaktion

Anni Kössler stirbt mit 99 Jahren

Griesstätt – Mit Anni Kössler ist jetzt die älteste Mitbürgerin verstorben. Im April hätte sie ihren 100. Geburtstag gefeiert.

Bei der Urnenbestattung im Wasserburger Friedhof erwiesen ihr Angehörige, Verwandte und Freunde die letzte Ehre. Tröstende Worte fand Dekan Pfarrer Klaus Vogl, der auf das lange Leben der am 17. April 1921 geborenen Verstorbenen einging. Ihre Kindheit verbrachte sie in ihrem Geburtsort Seeberg in der Hallertau, wo ihre Eltern ein bäuerliches Anwesen besaßen.

Nach einem Unfall ihres Vaters mit anschließender Arbeitsunfähigkeit wurde der Hof versteigert. So musste sie nach dem Besuch der Schule auf einem gräflichen Gut in Niederbayern arbeiten, um zur Ernährung der Familie beizutragen. Diese Zeit hat ihr ganzes Leben geprägt.

In ihrer Jugend absolvierte sie eine Lehre in einem Gemischtwarenladen in Ergoldsbach in Niederbayern. In den Kriegsjahren lernte sie ihren Mann Hubert kennen und lieben. Drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter, gehörten bald zur Familie. Im Jahr 1966 zog die Familie in die Nähe von Starnberg, wo das Paar ein Lebensmittelgeschäft pachtete. Die Verstorbene führte den Laden und den Haushalt. Nach einigen Jahren erfolgte der Umzug nach Rosenheim, wo eine Gastwirtschaft übernommen wurde. Dort brachte die Verstorbene ihre Kochkünste in der Küche ein. Es folgte dann noch die Pacht eines weiteren Lokals in Geretsried für zwei Jahre. Im Jahr 1984 übersiedelte sie von Kolbermoor, wo sie einige Jahre wohnte, nach Griesstätt, um hier mit ihrem Mann den Lebensabend zu verbringen.

Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 2000 bewohnte sie allein die Wohnung in der Max-Stoll-Straße. Man sah sie trotz ihres hohen Alters meistens mit ihrem Hund Bärli, wenn sie im Ort unterwegs war. Jeden Montag traf sie sich mit ihren Freundinnen.

Am Muttertag 2017 brach sie in ihrer Wohnung zusammen und wurde in die Romed-Klinik Wasserburg gebracht, wo sie sich nach einer knappen Woche selbst entließ. In den letzten vier Jahren übernahm einer ihrer Söhne die Pflege. In der Familie und im Freundeskreis hinterlässt die Verstorbene eine große Lücke: „…deine Sonne wird uns fehlen“, heißt es passend auf dem Sterbebild. Beim Seelengottesdienst in der Griesstätter Pfarrkirche blickte Pfarrvikar Herbert Weingärtner noch einmal auf das lange, oft nicht leichte irdische Leben der Verstorbenen zurück.

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