Aschau in Richtung Zukunft unterwegs

von Redaktion

Ausformung des Leitbilds nimmt Gestalt an – Workshops in Vorbereitung

Aschau – „Wie sieht die Gemeinde Aschau in 15 Jahren aus? Wie können die Männer und Frauen im Oberen Priental dazu beitragen, dass Aschau mittelfristig ein modernes Dorf bleibt, mit einer lebendigen und zukunftsorientierten Gemeinschaft in allen 43 Ortsteilen zwischen der Autobahn München – Salzburg und der Grenze zu Tirol?“ Die Gemeinde Aschau hat sich ein neues Leitbild gegeben (wir berichteten), mit dem Titel „Aschau 2035“ ist die Marschrichtung ins kommende Jahrzehnt vorgegeben. „Wir kennen jetzt das Ziel und die Richtung, jetzt müssen wir den Weg dazu finden. Was uns jetzt noch fehlt ist, diesen Fahrplan mit Leben zu füllen und alle Gemeindebürger auf unserem Weg in die Zukunft mitzunehmen“, so Bürgermeister Simon Frank (Zukunft für Aschau) in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Themengebiete
erarbeitet

In den kommenden Wochen sollen unter der Leitung von Katharina Gasteiger, Geschäftsführerin von „Allianz in den Alpen“ und Leitbildmoderatorin, einzelne Maßnahmen entwickelt werden. Zu jedem der fünf Themengebiete Soziales und Bildung, Leben und Arbeit, Wirtschaft und Tourismus, Freizeit und Kultur, Umwelt und Klima wird in nächster Zukunft ein Workshop organisiert.

In der Präambel sieht sich „Aschau 2035“ als ein modernes Dorf, das mit allen Ortsteilen eine lebendige und zukunftsorientierte Gemeinschaft bilde.

Der Bereich „Soziales und Bildung“ ist für die Gemeinde Aschau ein zentraler, unverzichtbarer Kristallisationspunkt des Leitbildes. Über 100 Jahre Erfahrung mit behinderten Menschen im Behandlungszentrum Aschau hätten die Aschauer besonders geprägt, die vielen Einrichtungen für Senioren im Ort ebenfalls ihre Spuren hinterlassen: „Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben steht in Aschau allen offen – unabhängig von Alter, Herkunft oder Beeinträchtigung. Inklusion und Integration sind in allen Lebensbereichen gesichert“, heißt es.

Der Bereich „Leben und Arbeiten“ umfasst mittelfristig sehr viele Baustellen und wird die Gemeinderäte in den kommenden Legislaturperioden noch oft beschäftigen. „Wohnen in Aschau muss bezahlbar, zeitgemäß und ressourcenschonend sein. Daher liegt unser Fokus auf Schaffung und Förderung von bedarfsgerechten Wohnmodellen im Priental. Die Förderung des ÖPNV steht ebenfalls auf der Wunschliste“, ist zu lesen.

Wirtschaft und Tourismus bildeten die Haupteinnahmequellen des Ortes; sie in aller Vielfalt zu pflegen, habe, laut Gasteiger, oberste Priorität: „Die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten im Ortskern sollen erhalten bleiben und eine dezentrale Nahversorgung bieten. Die Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Produkten ist im ganzen Ort etabliert.“

Die Gemeinde Aschau hat sich bereits vor fast 100 Jahren auf den damaligen Fremdenverkehr, den heutigen Tourismus festgelegt und sieht darin ihr Alleinstellungsmerkmal und ihre Haupteinnahmequelle auch im kommenden Jahrzehnt. „Tourismus hat in Aschau Tradition und bildet eine zentrale Grundlage für unsere dörfliche Entwicklung“, formulieren es die Anbieter.

„Brauchtum und die kulturelle Vielfalt in Aschau bildeten eine tragende Säule unserer Identität“, heißt es unter Freizeit und Kultur im Leitbild. „Wir bewahren diese Tradition und entwickeln sie zeitgemäß weiter.“ Das aktive Vereins- und Ortsleben sei ein fundamentaler Bestandteil der dörflichen Gemeinschaft. Zur weiteren Förderung in der Gemeinde seien, so die Verantwortlichen, zahlreiche unterschiedliche Begegnungsräume vorhanden. Gasteiger: „Hier gibt es für die Gemeinde viel zu tun, bis die Ansprüche aller Gruppierungen erfüllt sind.“

Natur, Berge und Gewässer machten den außerordentlich hohen Freizeitwert des Ortes aus. In den Freizeitbereich spiele auch der letzte Themenkomplex rund um Umwelt und Klima hinein. Die Bestellung des Energieberaters, die Ausstattung der gemeindlichen Gebäude mit Solarpaneelen und die zukunftsträchtige Wärmeversorgung sind bereits jetzt erste Schritte in diese Richtung (wir berichteten).

Schonend mit
Ressourcen umgehen

Der schonende Umgang mit den Ressourcen sowie die umweltverträgliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels sind der Gemeinde ein besonderes Anliegen.

„Zur Förderung der Biodiversität legen wir einen Fokus auf die zukunftsorientierte und ökologische Bewirtschaftung unserer Almen sowie der Kulturlandschaft im Tal“, ist im Leitbild formuliert.

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