Nußdorf – Renaturierung oder Verwüstung? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Vorausgegangen waren Forstarbeiten in der Nußdorfer Au. Dort wurden für die Autobahn GmbH des Bundes ökologische Maßnahmen umgesetzt, die zur naturschutzfachlichen Aufwertung des Gebiets beitragen sollen. Noch während der Umsetzung hagelte es Bürgerbeschwerden, weil das Gelände mit schweren Maschinen befahren wurde, die Schneisen in den Wald schlugen und einen Ort der Verwüstung hinterließen.
Unter dem Punkt „Sonstiges“ berichtete Gemeinderat Alois Linder (Parteifreie Nußdorf) über seine Sicht zu den Forstarbeiten, „die nicht mehr akzeptabel und die weder durch Verkehrssicherungsmaßnahmen noch über die angekündigten Verbesserungen nach dem Managementplan für das FFH-Gebiet zu rechtfertigen sind. So kann man mit unserer Natur nicht umgehen“. Er beantragte, dass die Gemeinde eine Stellungnahme an die Verantwortlichen bei der Autobahn GmbH abgibt und um Aufklärung bittet.
Die Autobahn GmbH sei allerdings der falsche Adressat. Dort habe man nur den Vorteil genutzt, ein Gebiet, das sich im Eigentum der Bundesimmobilienverwaltung befindet, um das ökologische Ausgleichskonto zum Teil für den Ausbau der A8 oder anderer Verkehrswege in Anspruch zu nehmen. Ansprechpartner sei vielmehr der Bundesforstbetrieb in Piding, der dafür verantwortlich sei, was in der Nußdorfer Au geschehen ist, so Bürgermeister Sepp Oberauer (CSU/FWG).
Er stimmte zu, dass hier grob mit der Natur umgegangen worden sei. Dazu hätte es bereits ein Telefonat mit der Unteren Naturschutzbehörde beim Rosenheimer Landratsamt (UNB) gegeben, die sich wiederum in der Abstimmung mit der Oberen Naturschutzbehörde bei der Regierung von Oberbayern befinden würde. So sei zu klären, ob der entstandene Schaden zu beheben sei und wie derartige Eingriffe in Zukunft vermeidbar sind.stv