Rott – Trotz Ebbe in der Gemeindekasse, soll der alte Kiosk am Ausee in Rott für geschätzte 150000 Euro saniert und erweitert werden. Das beschloss der Rotter Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung bei zwei Gegenstimmen von Bürgermeister Daniel Wendrock (parteifrei) und Gemeinderat Hans Gilg (BfR).
Wendrock und Geschäftsstellenleiter Maximilian Brockhoff hatten zuvor eine Minimallösung gestreckt auf mehrere Jahre vorgeschlagen. Die Gemeinderäte sprachen sich jedoch mehrheitlich für die Sanierung in einem Schritt aus. Sie wollten kein „Flickwerk“.
Erweiterung
ist geplant
Ein Juwel ist er schon lange nicht mehr: Der Kiosk am Rotter Ausee, der dort seit 1974 die Besucher verköstigt, ist sichtbar in die Jahre gekommen. Jetzt soll er für geschätzte 150000 Euro nicht nur saniert, sondern auch erweitert werden,
Peter Perfler, Mitarbeiter im Bauamt, hatte in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt, wie eine Sanierung und Erweiterung aussehen könnte: Der jetzige Kiosk hat die Maße von rund acht mal acht Metern. Peter Perfler stellt sich eine Erweiterung nach Osten um 6,30 Meter vor, die zwei Kühlzellen enthalten sollen, je eine Kühlzelle für Lebensmittel und die andere für die Getränke. Zudem könne der Anschluss für die Zapfhähne kürzer gestaltet werden.
In dieser Erweiterung hätten noch Lagerräume und das vom Behindertenbeauftragten geforderte Behinderten-WC Platz.
Perfler hat die Kosten grob kalkuliert und 150000 Euro errechnet. Dieser Ansatz ist auf zwei Jahre verteilt schon in die Finanzplanung eingestellt. Die Sanierung und Erweiterung hat Perfler mit der Lebensmittelüberwachung und dem Bauamt abgesprochen.
Gemeinderat Max Zangerl (BfR) erinnerte in der jüngsten Sitzung an die jährlichen Parkplatzeinnahmen, die seit über 40 Jahren eingenommen werden. Geschäftsstellenleiter Maximilian Brockhoff gab zu bedenken, dass mit den Parkplatzgebühren auch das Mähen und die Pflege finanziert werden müssen.
Christian Franke (BfR) war der Meinung, dass der Kiosk am Rotter Ausee attraktiv gestaltet werden müsse. Er glaubt, dass die kalkulierten Kosten von 150000 Euro zu hoch seien.
Gemeinderat Hans Gilg (BfR) wies darauf hin, dass vor zwei Wochen ein angespannter Haushalt mit dem Vorsatz zu sparen beschlossen werden musste und jetzt werde Geld für einen Kiosk ausgegeben.
Zweiter Bürgermeister Alfred Zimpel (BfR) war gegen eine Billiglösung und sprach sich dafür aus, dass wenn das angegangen wird, dass das „gescheit“ gemacht werden muss.
Der Meinung war auch der Fraktionskollege Marinus Schaber (BfR), der sagte, wenn ein Großteil sowieso neu gebaut werden müsse, dann könne auch gleich der Rest gemacht werden.
Mühlhuber will keine
Übergangslösung
Dritter Bürgermeister Christoph Sewald (SPD) sagte, dass nach 40 Jahren Nutzung der Kiosk durchaus renoviert werden dürfe. Auch Sebastian Mühlhuber (CSU) wollte keine Übergangslösung und war davon überzeugt, dass die angenommenen Kosten viel zu hoch seien.
Sepp Riedl (BfR) sagte, dass die Kosten sich schnell relativieren würden. Ein attraktiverer Kiosk bringe auch mehr Einnahmen.
Bei der anschließenden Abstimmung gab es seit längerer Zeit erstmals zwei Gegenstimmen.
Die Mehrheit der Gemeinderäte will das Konzept weiterverfolgen. Bauamtsmitarbeiter Peter Perfler wird das neue Konzept mit genaueren Zahlen hinterlegen.