Bad Endorf – Für mehr Hotelbetten und die geplante Erweiterung des Ströbinger Hofes hatte sich der Bad Endorfer Marktgemeinderat bereits ausgesprochen. Doch für ein Problem konnte bislang noch keine Lösung gefunden werden: die Parkplatzfrage. Die Billigung der Anzahl der Stellplätze rund um die geplante Hotelerweiterung stand bei der jüngsten Sitzung des Gremiums erneut auf der Tagesordnung.
Mehrere Gespräche
sind vorausgegangen
Bürgermeister Alois Loferer (CSU) erinnerte das Gremium vorab, dass man schon diverse Besprechungen mit der Gesundheitswelt Chiemgau (GWC) AG bezüglich der Stellplätze geführt habe.
Davon ausgehend, dass alle Nutzungen – Hotel, Therme, Ferienwohnungen und Kultur – gleichzeitig stattfinden, dazu noch die gemeindliche Stellplatzverordnung, gelte es, die Anzahl an Parkplätzen für das Hotel und im Parkhaus zu ermitteln.
Die notwendigen Stellplätze für die Ferienwohnungen, die erst in einem zweiten, zeitlich noch nicht bestimmten Bauabschnitt errichtet werden sollen, seien auf dem Baugrundstück nachgewiesen, so Loferer. Entgegen der bisherigen Planung solle hier eine Tiefgarage errichtet werden. „Die Lärmemissionen sind deutlich geringer, als wenn die Autos oberirdisch geparkt werden,“ warb der Rathauschef.
Was die Mitarbeiterparkplätze betreffe, so sei sich „die GWC AG bewusst, dass der Mitarbeiterparkplatz an der Ströbinger Straße nicht auf Dauer für ihre Nutzungen zur Verfügung“ stehen könne. Er sei deshalb auch in keiner der Berechnungen mit einbezogen worden. Man habe stattdessen eruiert, ob eine Aufstockung des Parkhauses möglich sei oder ob ein Parkdeck auf dem Parkplatz zwischen Klinik und Aparthotel auf einem Nachbargrundstück geschaffen werden soll.
Diese Option werde schon allein aus Kostengründen favorisiert, und es wäre hierfür lediglich eine vereinfachte Änderung des Bebauungsplans notwendig. Sepp Forstner (CSU) bezeichnete die Stellplatz-Lösung als „tollen Kompromiss“, auch Wolfgang Kirner (SPD) zeigte sich begeistert.
Bettina Scharold (CSU) befand den Beschlussvorschlag – „der Marktgemeinderat beschließt die Billigung des erläuterten Stellplatzkonzepts“ – als „sehr dürftig“, der Beschluss müsse ihrer Ansicht nach mit Zahlen gefüllt werden.
Dr. Maren Weigand (ÜWG/ FW/EFL) schloss sich dem an und bat, die Zahlen bis zur nächsten Sitzung zu berechnen, was Bürgermeister Loferer ablehnte. Er wolle keine weitere Vertagung. Anhand der Planunterlagen ermittelten er und die anwesenden Mitglieder der Verwaltung, Martin Mühlnickel, Elke Stöger und Elfriede Kirschner, die Stellplatzzahlen und ergänzten die Beschlussvorlage entsprechend.
So sollen nach derzeitigem Planungsstand und anhand der bisher vorgelegten Planungsunterlagen acht Außenstellplätze am Hotel, 13 Stellplätze im Hotel und 47 Stellplätze im Parkhaus entstehen.
Ebenso sollen mindestens 22 Stellplätze bei den Ferienwohnungen in einer Tiefgarage geschaffen werden. Ebenso wurde in den Beschlussvorschlag mitaufgenommen, dass der Gemeinderat die Schaffung von Mitarbeiter-Parkplätzen auf dem Grundstück Flurnummer 1240 Gemarkung Bad Endorf befürwortet.
Tourismus
miteinbeziehen
Dr. Horst Zeitler (ABE) lobte den Aufwand, die Verwaltung habe sich damit viel Arbeit gemacht. Gleichwohl wolle er anregen, den Tourismus stärker miteinzubeziehen und die bisherige Berechnung – fünf Spinde/Therme und einen Stellplatz beziehungsweise fünf Plätze im Kursaal und einen Stellplatz – künftig anders zu ermitteln. Loferer entgegnete, dass es sicher noch andere Methoden zur Berechnung gebe. Aber schon vor Corona sei nur eine Auslastung von 40 Prozent in der Therme verzeichnet gewesen.
Dem Beschlussvorschlag stimmte das Gremium schließlich einstimmig zu. Bürgermeister Loferer begrüßte das Votum. „Es war ein hartes Ringen, aber es freut mich, dass wir eine Lösung gefunden haben.“