Leserforum

Schulzentrum: Augen zu und durch!

von Redaktion

Zum Bericht „Kompakt und in Passagenform“ (Lokalteil):

Gerade in Zeiten wie diesen, in denen nicht nur die Gewerbesteuereinnahmen kaum vorhersehbar sind, muss eine Gemeinde noch sorgsamer und verantwortungsbewusster mit ihrem Haushalt umgehen. Was nützt es, ein finanzielles Mammutprojekt auf den Weg zu bringen, wenn abzusehen ist, dass kostspielige und längst notwendige Infrastrukturmaßnahmen nicht mehr zu bewältigen sind. Nicht ohne Grund hatte der alte Gemeinderat eine Schmerzgrenze von 30 Millionen Euro Baukosten gezogen. Dass die Kosten nun mit 32,5 Millionen (bei denen es nicht bleiben wird) bei einem Eigenanteil von 18 Millionen Euro gebilligt wurden, zeigt, in welchem Dilemma der neue Gemeinderat steckt: einerseits das Projekt des Schulzentrums durchzuziehen, koste, was es wolle, andererseits den Baukörper mit dem finanziellen und flächenmäßigen Rahmen in Einklang zu bringen. Und was ist dabei von dem durchaus kreativen Architektenteam entwickelt worden? Die Mittelschule als Klotz, Pardon Kubus, vierstöckig in das eng begrenzte Grundstück hineingepresst, denn es muss ja noch Platz für Grundschule und Hort bleiben, die im Ortszentrum genug Platz hätten! Es könnte immer noch die Reißleine der Vernunft gezogen werden: Die Mittelschule ist zum Teil noch voll funktionsfähig, zumal der hintere Klassentrakt nicht einmal 30 Jahre alt ist, ein Ersatzbau der alten Baukörper wäre auch von den Kosten her überschaubar. Das heikelste Thema ist eh ausgespart worden, nämlich die Verkehrsanbindung. Die Schulwegsicherheit bleibt ein Thema. Wer würde ein Haus bauen und sich dann erst überlegen, wie er überhaupt dort hinkommt!? Das Motto des Gemeinderats in einem Satz: Augen zu und durch!

Martin Piper

Bad Endorf

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