Frasdorf – Die Wallfahrtskirche St. Florian bei Frasdorf ist für Hildegard (79) und Franz (82) Osterhammer aus Frasdorf eine Herzensangelegenheit: „Das Gotteshaus liegt uns seit unserer Hochzeit im März 1967 am Herzen. Wir können sagen, dass wir uns in diese unsere Kirche verliebt haben.“
So feierte das Ehepaar vor vier Jahren auch seine goldene Hochzeit „seiner“ Kirche. Die Liebe zur Kirche ist für die Osterhammers nicht nur eine Leidenschaft, sondern auch mit viel Arbeit, Zeitaufwand und Zuwendung verbunden.
Schon viele
Jahre im Dienst
Franz Osterhammer war von 1978 bis 1994 Pfarrgemeinderat (PGR), davon zwölf Jahre Vorsitzender. 1994 wechselte er für zwei Perioden in die Kirchenverwaltung. Seine Frau Hildegard wurde 1994 zur PGR-Vorsitzenden gewählt und hatte dieses Amt bis 2006 inne – die Kirche St. Florian betreuen sie nach wie vor.
Besondere Erinnerungen haben sie an die Renovierungsarbeiten 1989 bis 1994 für den 500. Geburtstag der Kirche. „Zum Auftakt galt es den Boden im Kircheninnern auszugraben“, erinnert sich Hildegard Osterhammer. Ihr Mann sei unterwegs, um Freiwillige zu finden.
Dann kam der Tag der Wiedereröffnung nach den fünfjährigen Renovierungsarbeiten: „An diesem Tag herrschte ein richtiges Sauwetter. Gott sei Dank war vorher schon der Eröffnungstermin auf Wunsch des Bischofs verschoben worden und am 8. Mai konnten wir dann bei schönstem Bilderbuchwetter mit Prälat Georg Schneider feiern“, erinnert sich die 79-Jährige.
Die Renovierungszeit sei auch für die damalige Mesnerin Regina Heinze eine intensive Zeit. „Lange war die Regina als gute Nachbarin der Kirche eine verlässliche Mesnerin, beim Florians-Gottesdienst 2011 wurde sie für 55 treue Mesnerdienstjahre geehrt“, berichtet Franz Osterhammer. Als sie erkrankte, erklärte sich Hildegard Osterhammer bereit, die Aufgabe zu übernehmen. Einen Tag nach ihrem 90. Geburtstag sei sie verstorben. „Als ihr Leichnam im Wildenwarter Friedhof ins Grab gesenkt wurde, wurde sie mit dem Glockengeläut von ihrer Florikirche verabschiedet. Das ging uns damals sehr nahe“, so die aktive Mesnerin.
Das langjährige Engagement der beiden weiß auch die Kirchenverwaltung des Pfarrverbandes Oberes Priental zu schätzen: „Wir sind sehr dankbar, weil die Osterhammers wirklich mit Herzblut dabei sind“, sagt Verwaltungsleiterin Regina Schlemer. Das Ehepaar hätte sich weitergebildet, um Kirchenführungen anzubieten, Franz Osterhammer musiziere mit Enkeln und fülle die Kirche so mit Leben.
Nachwuchs zu finden sei nicht einfach, so Schlemer. Denn hinter dem Ehrenamt stecke auch viel Zeit. „Herr Osterhammer betreut seit Jahren die Trauungen. Dabei wird oft vergessen, welch enormer Zeitaufwand dahintersteckt.“ Aktuell sei der Pfarrverband auch auf der Suche für die Unterstützung und Nachfolge von Franz Osterhammer. „Was die beiden leisten, ist keine reine Mesnertätigkeit, sondern eine Lebensaufgabe und das schätzen wir sehr“, resümiert die Verwaltungsleiterin.
Seit der 500-Jahr-Feier ist die Kirche St. Florian noch bekannter geworden und es kamen und kommen immer wieder Wünsche zu Ausflügen, Gottesdiensten und Führungen. Florianer aus St. Florian bei Linz oder Feuerwehren aus Franken kamen des Öfteren nach Frasdorf und von dort wallfahrteten sie zu unserer Kirche und hielten Gottesdienst.
Florianer kommen
einmal im Jahr
Um das Wallfahrtsziel gut in Schuss zu halten, wird die Mesnerfamilie zu besonderen Anlässen unterstützt. Einmal im Jahr ist großer Kirchenputz, berichtet das Ehepaar, da kommen Leute vom Floriwinkl (Hendenham, Niesberg, Greimelberg) als Florianer zur Mithilfe zusammen.
Nach Ende der Winterzeit, in der die Kirche geschlossen ist, wird wieder aufgesperrt. Am ersten Sonntag im Mai wird das Patrozinium gefeiert, da am 4. Mai der heilige Florian Namenstag hat.