Der Laden läuft dank über 80 stiller Gesellschafter

von Redaktion

Der Frabertshamer Dorfkramer feiert sein zehnjähriges Bestehen

Frabertsham/Obing – „Hauptsache, der Laden läuft“, sagt der Geschäftsführer Hans Schloder und bringt damit das große Bestreben der Macher des Frabertshamer Dorfladens auf den Punkt: Nach der Aufgabe des letzten Lebensmittelgeschäfts Anfang 2002 wollten sie eine Versorgungslücke im Ort schließen und mit einem Laden von den Bewohnern für die Bewohner die Grundversorgung sichern. Der Plan ging auf.

Bei etwa 35 Quadratmetern Verkaufsfläche braucht es dafür zwar eine gehörige Portion Kreativität, doch Ladenleiterin Natalia Schloder und ihr Verkaufsteam bringen dafür täglich vollen Einsatz. Sie haben ebenso wie der Geschäftsführer Hans Schloder und eine Handvoll ehrenamtlicher Akteure, darunter die Gesellschafter Christian Westner und Klaudia Plank, viel Herzblut in ihr Projekt der örtlichen Nahversorgung gesteckt und damit den Dorfladen zum Erfolgsmodell gemacht.

Bis zur Eröffnung am 2. April 2011 war es ein weiter Weg. Aus einer Bierlaune heraus sei die Idee von einem eigenen Dorfkramer für Frabertsham entstanden, erinnert sich Schloder. Aufgrund des großen Zuspruchs aus der Bevölkerung habe man dann die Sache gründlich durchdacht und die Idee schließlich im Rahmen einer Unternehmer-Gesellschaft realisiert. Dennoch habe es auch zahlreiche Skeptiker gegeben und aufgrund zurückhaltender Anteilszeichnungen habe der Dorfladen zwischendurch schon mal zu scheitern gedroht. Doch letztlich habe sich das Durchhaltevermögen gelohnt. Vor etwas mehr als zehn Jahren zeichneten 85 stille Gesellschafter 130 Anteile zu je 180 Euro und ebneten damit den Weg für die Einkaufsmöglichkeit vor Ort. Die restliche Finanzierung konnte über private Darlehen gestemmt werden.

„Heute ist der Dorfladen aus Frabertsham nicht mehr wegzudenken“, sagt Hauptgesellschafter Christian Westner. Das tägliche Brotzeitholen vor der Arbeit oder der Schule ist für ihn ebenso wie für viele andere große und kleine Dorfladenkunden zur lieben Gewohnheit geworden.

Unter dem Motto „Nah und frisch“ finden sich, neben dem herkömmlichen Trockensortiment, Molkereiprodukte, frische Wurst- und Backwaren aus handwerklicher Herstellung sowie Obst und Gemüse und weitere Produkte aus kontrolliertem oder biologischem Anbau, gerne auch von regionalen Erzeugern und Selbstvermarktern. „Mit einem wechselnden Sortiment versuchen wir, unser Angebot attraktiv zu halten“, sagt Ladenleiterin Natalia Schloder.

Aber auch Kundennähe und soziales Miteinander gehören zum Konzept. So ist der Dorfladen für die Frabertshamer nicht nur die Einkaufsmöglichkeit um die Ecke, sondern auch ein liebgewonnener Treffpunkt und ein Arbeitgeber für sechs Teilzeitkräfte beziehungsweise Minijoblerinnen.

Klar sei jedoch, dass der Dorfladen von der Lage an der B304 profitiere und ohne den großen ehrenamtlichen Einsatz der „Dorfladen-Crew“ aus wirtschaftlicher Sicht nicht funktionieren könnte. Fast alle anfallenden Arbeiten und Reparaturen würden in „Eigenregie“ erledigt, betont Schloder.

Nur so sei das große Ziel, der „schwarzen Null“ zu erreichen.“ Aber für den Dorfladen machen wir das gerne“, sind sich alle Beteiligten einig.Christa Auer

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