Brannenburg – Keine Mehrheit fand in der jüngsten Gemeinderatssitzung ein Antrag für eine Einbeziehungssatzung an der Blumenstraße. Dort sollte auf zwei Grundstücken, die im Flächennutzungsplan als landwirtschaftliche Flächen eingetragen sind, die Möglichkeit für den Bau von zwei Doppelhäusern geschaffen werden. 14 Räte sprachen sich dagegen, nur fünf dafür aus. „Wir wollen keinen Präzedenzfall schaffen“, argumentierte Bürgermeister Matthias Jokisch (CSU). Man habe in der Vergangenheit bereits in vielen ähnlichen Fällen eine ablehnende Entscheidung getroffen. Dass die Thematik nicht nur in diesem Fall, sondern auch allgemein, in Bezug auf die Gemeindeentwicklung gesehen, von großer Relevanz ist, zeigte sich in der lebhaften Diskussion.
Die Gemeinderäte Maria Feicht (CSU) und Christian Zweckstätter (Junges Dorf) sprachen sich dafür aus, in einem gesonderten Treffen das Gesamtbild der Gemeinde zu beurteilen und ein Konzept für künftige Bebauungsmöglichkeiten zu entwickeln. Bei vorhandenen Flächen sollte insbesondere einheimischen Familien ein Bau ermöglicht werden, appellierte Gemeinderat Ludwig Guggenberger (CSU). Allerdings habe die Gemeinde keinerlei Handhabe bei der Entscheidung, ob ein Gebäude dann selbst bewohnt, vermietet oder verkauft werde, stellte Jokisch klar.
Zudem sei die Kommune selbst dabei, die Weichen für ein Einheimischenbaugebiet zu stellen. Einer zu ausufernden Bebauung, bis hin zu einer Verstädterung, müsse entgegengetreten werden, forderte Andreas Kreuz (Freie Wähler Gemeinschaft). Notwendig seien auch klare Richtlinien, wie die Gemeinde selbst an Grundstücke gelangen könne, unterstrich Irmengard Bartl (Die Grünen). Anträge dürften nicht nur abgelehnt, sondern es müsste jeder Fall einzeln auf seine Verträglichkeit mit der umliegenden Bebauung geprüft werden, mahnten mehrere Räte an.mc