Zur Berichterstattung über die geplante Bebauung des Frasdorfer Angers:
Der Begriff „Potemkinsches Dorf“ steht für den Versuch, durch sauber aussehende Objekte weniger schöne Ansichten zu vertuschen. Ein aktuelles Beispiel legt uns der Flyer der Bäckerei-Filialen-Kette Miedl nahe. Das erstrebte Hofcafé (Hof?) am Frasdorfer Anger diene dazu, den Fokus weg vom geplanten Autobahn-Kreisel hin zum Neubau im Aldi-Look mit vielen Obstbäumen rundherum zu lenken. (Wo wird geparkt?) An sich ein nobles Ansinnen. Die Ablenkung von der Monster-Ausfahrt der A8 steht aber garantiert nicht hinter der Wahl des Standortes in Sichtweite! Eher im Gegenteil! Was mich bewegt: Warum stellt sich eine gestandene Bäckerfamilie mit Oberpfälzer Hintergrund (wie ich) nicht hin und sagt klipp und klar: „Leit! Mir wolln a guats Geschäft macha – wia da Dinzler am Irschenberg“! Manchmal ist vielleicht ein offenes Wort erfolgreicher als zahllose Versprechungen zum Klimaschutz. Es tut einfach weh, wenn es auch hierauf der grünen Wiese passieren muss, außerhalb vom Dorf und auf einem sensiblen (Miedl) Höhenzug? Das steht gegen alle Zeichen der Zeit. Es wird in Bayern weiter zugepflastert, versiegelt und geteert, als gäb’s kein Morgen. Diese Zeiten sind spätestens seit Corona einfach vorbei! Und der viel gepriesene Mehrwert für Frasdorf? Irgendwann werden wir uns zwischen 200 Stühlen (oder mehr?) fragen, ob dieser Eingriff in die Natur den ermüdenden Kampf wert war. Klar, das Ding würde laufen, aber von Herz und Seele und von den wirklichen Bedürfnissen Frasdorfs wäre es nicht 200 Meter, sondern meilenweit entfernt. Liebe Familie Miedl: Machts a Wirtschaft in Frasdorf auf. Viele, und nicht nur Radler, Stammtischler, Chorsänger oder Kartler, wären Euch ihrer Lebtag lang dankbar!
Regina Fanderl
Frasdorf
Als indirekt betroffener Frasdorfer stelle ich mir die Frage, was der von Bürgermeister Mair angesprochene Mehrwert für Frasdorf bezüglich des geplanten Cafés (für mindestens! 200 Sitzplätzen) mit (Schau)-Backstube auf dem sogenannten Frasdorfer Anger sein soll. Ich sehe nur das trügerische Vergnügen, dort einen Kaffee inmitten von Ausflugs- und Durchfahrtsgästen (Autobahnausfahrt) genießen zu dürfen. Ist es das tatsächlich wert, ein Sonderbaugebiet mit gewerblicher Nutzung mitten in der grünen Wiese zu befürworten? Eine Bebauung dieser exponierten Anhöhe (im Außenbereich!) mit einem offensichtlichen Ausflugs-Café widerspricht eindeutig dem bereits aufwendig erstellten, vernünftigen Gemeinde-Entwicklungsprogramm 2030. Das geplante Objekt hat von der Größe, Lage und Architektur her nichts mit einem Dorf-Café oder mittlerweile angepriesenen „Hofcafé“ zu tun. Die fadenscheinigen und subjektiven „Fakten“ im Flyer und in einer ganzseitigen Anzeige in der OVB-Heimatzeitung des Investors zum bevorstehenden Bürgerentscheid: unter anderem Ortsrandabrundung (200 Meter außerhalb des Ortsrandes!), Aufwertung der Dorfeinfahrt, Blickfang am Ortseingang, Ableitung des Autobahnverkehrs (?!), bestärken mich in meiner Ansicht, dass dieses Sonderbaugebiet von der Gemeinde nicht mehr weiterverfolgt werden sollte.
Hans Hamberger
Frasdorf