Erweiterung zieht nicht mehr Zugverkehr nach sich

von Redaktion

Gemeinderat Rohrdorf stimmt Antrag des Zementwerkes zu – Auch Bahnlärm wird in Sitzung erörtert

Rohrdorf – Nichts unversucht lässt der Gemeinderat, um seinen Bürgern die Belästigung durch die zu fast jeder Tages- und Nachtzeit pfeifenden Züge zu ersparen. Zum Beispiel auch bei der jüngsten Gemeinderatssitzung. Hier wurde über einen Antrag des Zementwerks entschieden, bei den Zementmühlen eine kleinere Erweiterung vorzunehmen. Ein wesentliches Entscheidungskriterium für das Ratsgremium war, ob durch die Erweiterung der Zugverkehr Richtung Zementwerk verstärkt würde.

Dr. Benjamin Geller, der Werksleiter des Zementwerks, bekam zu diesem Punkt ein Rederecht eingeräumt. Er schloss zunehmenden Zugverkehr im Zusammenhang mit der Erweiterung definitiv aus, denn damit sei keine Produktionssteigerung verbunden. Die Zustimmung des Gemeinderats erfolgte daraufhin einstimmig.

Die Gemeinderäte nützten aber die Anwesenheit des Werksleiters auch, um das Problem mit den pfeifenden Zügen noch einmal grundsätzlich „an den Mann“ zu bringen. So betonte Rupert Stocker (Bürgerblock), dass die Gemeinde ein hervorragendes Verhältnis zum Zementwerk habe, dass das Problem mit der Lärmbelästigung aber unbedingt eine schnelle Lösung brauche. Eine Feststellung, die von der zahlreichen Zuhörerschaft mit lautem Beifall bestätigt wurde. Anette Wagner (Bürgerblock) fügte hinzu, dass Zugverkehr und damit Pfeifen derzeit von 5.45 bis 23.30 Uhr festzustellen sei.

In einem ersten Schritt sei, so die Meinung des Rates, schon viel gewonnen, wenn der Zugverkehr von 8 bis 20 Uhr beschränkt werden könnte. Mittelfristig, so betonte Stocker, müsse man aber zusammen mit dem Zementwerk darauf drängen, dass die Bahnübergänge in Rohrdorf durch Schranken gesichert würden, das Pfeifen damit überflüssig gemacht werde.

Bürgermeister Simon Hausstetter (Bürgerblock) erklärte dazu, dass er zeitnah erneut ein Gespräch mit dem Zementwerk über das Problem habe. Dieses Gespräch hat mittlerweile stattgefunden. Wie Hausstetter erklärt, sieht sich das Zementwerk außerstande, den Zugverkehr zeitlich zu beschränken, da das Werk keinen Einfluss auf die Fahrtzeiten der Bahn habe. Nichtsdestotrotz sei man dort aufgeschlossen und nach wie vor mit der Gemeinde um Lösungen bemüht. Dies sei, so der Bürgermeister, zumindest eine gute Voraussetzung für den Arbeitskreis Lärmschutz, den die Gemeinde mittlerweile eingerichtet hat.

Dieser Arbeitskreis, der aus Mitgliedern aller Fraktionen sowie aus zwei Bürgern besteht, hat sich vor Kurzem zum ersten Mal getroffen. Seine Aufgabe ist es, Gemeindeverwaltung und -rat beim Bemühen gegen den Bahnlärm zu unterstützen. Johannes Thomae

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