Samerberg – Wem läuft bei handgemachten Kuchen- und Tortenkreationen nicht das Wasser im Munde zusammen? Diese und andere Leckereien soll es demnächst im Kiosk des Naturbades Samerberger Filze geben. Der neue Pächter heißt Sebastian Pyhrr (58) und führt seit zehn Jahren das bekannte „Café Innig“ in Rosenheim.
Vom Verkaufstrainer zum Gastronom
Der gebürtige Münchner lebt seit Kindesbeinen an in Rosenheim und ist Gastronomie-Quereinsteiger. Nach längerer Tätigkeit als selbstständiger Personalentwickler und Verkaufstrainer entschloss er sich 2003, das Café Aran in der Münchner Innenstadt zu eröffnen. „Ich habe wirklich auf dem Höhepunkt meines Erfolges die Branche gewechselt“, erzählt Pyhrr im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen. „Als Berater ist man sehr viel unterwegs, es war einfach Zeit, weniger zu reisen und so habe ich was Neues angefangen. Das Konzept des Aran ‚Brot und Kaffee‘ fand ich überzeugend.“
Ab 2011 baute er sich mit dem Café Innig in Rosenheim in der ehemaligen Werkhalle eines Steinmetzbetriebes ein zweites Standbein auf. Bei all seinen Produkten verwendet Phyrr nach eigenen Angaben nur Dinkelmehl und Rohrzucker.
Die am Samerberg angebotenen Torten und Kuchen werden in der großen Backstube des Café Innig in Rosenheim entstehen. Außerdem plant Pyhrr Speisen und einen abwechslungsreichen Mittagstisch, abseits der obligatorischen „Leberkassemmel“.
„Durch das Café Innig können wir natürlich einige Synergien nutzen“, sagt der 58-Jährige. „Auch im zweiten Lockdown haben wir es geschafft, unsere Mitarbeiter zu halten, auch wenn wir zurzeit nur an den Wochenenden Kuchen zum Mitnehmen verkaufen. Das sind alles Top-Leute, die freuen sich riesig, wenn es jetzt wieder mehr zu tun gibt.“
Coronabedingt ist im Moment auch am Samerberg nur ein „To-Go“-Geschäft möglich. Nach der Pandemie sind aber weitere Optionen offen. Ein Außenbereich mit bis zu 40 Sitzplätzen lädt zum Verweilen ein. Der Filzenrundweg und die in der Nähe liegende Langlaufloipe sind gut frequentiert, deshalb visiert der Gastronom zumindest für die Wochenenden einen Ganzjahresbetrieb an – unabhängig von den Öffnungszeiten des Naturbades. In weiteren Schritten sollen auch ruhige abendliche Events möglich sein. „Alles nachbarschaftsverträglich, versteht sich“, so Pyhrr.
Die Gemeinde Samerberg hat sich mit Überzeugung für Sebastian Pyhrr entschieden: „Nachdem wir die Suche nach einem neuen Betreiber Anfang März publik gemacht haben, meldeten sich circa zehn Interessenten, unter denen sich Herr Pyhrr als erfahrener Gastronom mit einem kreativen und hochwertigen Konzept durchsetzen konnte“, freut sich Bürgermeister Georg Huber.
Bis zur geplanten Eröffnung, spätestens Ende Mai, gibt es aber noch viel zu tun. „Der Kiosk wurde zwar erst vor fünf Jahren neu gebaut, muss aber in Hinsicht auf Brandschutz, Elektrizität und Abluft noch etwas aufgerüstet werden“, meint der neue Pächter.
Bewerbung war eine spontane Eingebung
Sebastian Pyhrr ist von seinem neuen Projekt begeistert: „Die Bewerbung für das Innig am Berg war ehrlich gesagt eine absolut spontane Eingebung. Wir haben beim Café Innig in Rosenheim einen wunderschönen Außenbereich mitten in der Stadt. Die Landschaft oben am Samerberg ist aber einfach unschlagbar schön. Eine tolle Ergänzung. Und wir werden da oben von vielen mit offenen Armen empfangen. Das macht es noch schöner.“ Beate Leitner