Aschau – „Wir sind voller Freude für jeden Schritt der Öffnung“, sagt Herbert Reiter, Geschäftsführer der Tourist-Info Aschau über die angekündigten Lockerungen im Bereich der Tourismusbranche. Denn wenn der Landkreis Rosenheim eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 hat, sind ab dem 21. Mai wieder Stadt-, Kultur-, Berg- und Naturführungen im Freien erlaubt.
Büros bereiten sich
auf mehr Gäste vor
Die Tourist-Info Aschau steht daher bereits in den Startlöchern. „Wir sind vorbereitet“, sagt Reiter. In den vergangenen Monaten hat er mit seinem Team viele neue Attraktionen geplant – wohlweislich in der Natur. Für Kinder gibt es zum Beispiel Rätselspaß und ein Kinderschnitzeljagdheft, das die Kleinen durch das Gemeindegebiet führt. Aktionen rund um das 30. Jubiläum des Naturschutzgebietes Geigelstein sind ebenfalls vorgesehen. Wann was stattfindet, ist noch offen. Denn derzeit befindet sich der Landkreis bei der Sieben-Tage-Inzidenz über 100. „Erst wenn die ersten Gäste anreisen und die Fallzahlen konstant sind, werden entsprechende Termine bekannt gegeben. Davor ergibt es wenig Sinn“, erklärt Reiter.
Das setzt eine enorme Flexibilität voraus. Die sei aber durch die Planungen in den vergangenen Monaten gegeben, erklärt Reiter. Um an Führungen teilzunehmen, müssen die Touristen einen negativen Corona-Test vorweisen können. Reiter geht davon aus, dass die Besucher daher etwas zurückhaltender auf das Angebot der Tourist-Info reagieren werden. „Wir haben viele ältere Gäste und Familien. Ein Corona-Test ist mit einem Aufwand verbunden. Ich weiß nicht, ob die Besucher den eingehen werden“, sagt Reiter.
Die Öffnungen seien für die Wirtschaftskraft sowie für die Leistungsträger essenziell, betont Reiter. Er stellt aber auch klar: „Die Gesundheit und Fürsorge für die Bürger und Touristen muss nach wie vor im Vordergrund stehen.“
Würde der Landkreis bei der Sieben-Tage-Inzidenz drei Tage hintereinander die 100er-Marke knacken, müsste die Kampenwandseilbahn wieder schließen und Führungen dürften nicht mehr durchgeführt werden. Da die meisten Kultur-, Berg- und Naturführungen in Eigenregie laufen, hat die Tourist-Info Aschau hier ein hohes Maß an Flexibilität. „Es hilft nichts zu jammern. Das sind die Vorgaben des Gesetzgebers und die gilt es miteinander zu meistern“, erklärt Reiter. Sollte es wieder zu Schließungen kommen, gelte es das Beste aus der Situation zu machen.
Im Tourismusbüro Bad Endorf klingelt dafür schon seit einigen Tagen andauernd das Telefon, wie der Leiter Peter Helfmeyer bestätigt. „Es wird fleißig gebucht, obwohl natürlich noch einige Fragen offen sind.“ Er plant bereits die ersten Kräuterwanderungen und Kneipptouren und würde sich freuen, wenn auch die Thermen zumindest im Außenbereich öffnen dürfen. Außerdem sollen auch die Bergbahnen ab 21. Mai den Betrieb wieder aufnehmen. Helfmeyer setzt dabei auf ein großes Angebot von Schnelltests und ist dafür mit dem Bayerischen Roten Kreuz im Gespräch, die zusätzlich zum Bad Endorfer Testzentrum noch eine mobile Testmöglichkeit anbieten könnten.
Testzentren sollen
Sicherheit bringen
Gespannt auf die Sieben-Tage-Inzidenz blickt auch Andrea Hübner, die Geschäftsführerin vom Priener Tourismusbüro. Sie freut sich „wahnsinnig“, so sagt sie, bald wieder Urlauber am Chiemsee begrüßen zu dürfen. Sie besetzt ihr Büro ab kommender Woche wieder mit allen Mitarbeitern, um die zahlreichen Anfragen beantworten zu können. Mit einem neuen Testzentrum am Erlebnisbad „Prienavera“, das am Freitag vor Pfingsten eingerichtet werden soll, sollen viele Gäste ohne große Mühen getestet werden.
In einem Punkt sind sich die Touristiker jedenfalls einig: Mit Hygienekonzepten und genügend Tests ist man nach einer langen Durststrecke bereit für den Start in die Sommersaison.