Flintsbach – Wegen eines Steinschlags mussten Teile der Burgruine Falkenstein kürzlich für den Besucherverkehr gesperrt werden (wir berichteten). Aus Sicherheitsgründen kann das Gelände bis voraussichtlich 20. Mai nicht betreten werden. Steine hatten sich aus dem Mauerwerk gelöst. In Kürze soll mit den Absicherungsarbeiten begonnen werden.
Maßnahmen zur
Erhaltung begannen
im Herbst 2020
Wann die Burg Falkenstein in Flintsbach erbaut worden ist, kann heute urkundlich nicht mehr genau festgestellt werden. Historiker datieren ihre Entstehung auf die Zeit um das Jahr 1300. Ihren Niedergang erlebte das einst stattliche Gebäude im Jahr 1784, als es bei einem Brand zerstört wurde. Danach wurde die Burg über Jahrzehnte als Steinbruch benutzt und versank dann für lange Zeit in einen Dornröschenschlaf.
2009 wurde die Ruine von der Umwelt-, Kultur und Sozialstiftung des Landkreises erworben. Maßnahmen zur Erhaltung der Burgruine begannen im Herbst 2016 und wurden Mitte 2020 abgeschlossen.
Seitdem werde die Burganlage mehrmals im Jahr auf Beschädigungen hin kontrolliert, teilte das Landratsamt Rosenheim auf Nachfrage mit. Bei der ersten großen Frühjahrsbegehung Ende April sei der Eindruck entstanden, dass die Mauern, oberhalb eines steilen Abschnittes des Burggeländes, durch den Frost im Winter möglicherweise Schaden genommen haben könnten, sagte Sprecherin Ina Krug. Daraufhin wurde kurzfristig ein Vor-Ort-Termin angesetzt, an dem unter anderem ein Statiker sowie ein Mitarbeiter einer Firma für Hangabsicherung teilnahmen.
Laut Krug stellten diese fest, dass zwei der drei Steinbögen in der Mauer aufgrund des Frostes so beschädigt waren, dass hier sofortiger Handlungsbedarf bestand. Mitarbeiter des Bauhofes sperrten noch am gleichen Tag den Weg unterhalb der betroffenen Mauer ab. Bei dieser Gelegenheit habe der Statiker auch den Zustand der kompletten Mauer beurteilt.
Die allgemeine Tragfähigkeit des Mauerwerks sei gegeben, sodass aktuell kein Handlungsbedarf für den Rest der Mauer bestehen würde, erläuterte Krug weiter. Die beiden Bögen werden nun mit einem Holzgestell stabilisiert. Außerdem wird von der Firma für Hangabsicherung zur Sicherheit über den kompletten Mauerbereich ein Netz gespannt, so wie man es von Hangabsicherungen an Serpentinenstraßen kennt.
Im Gegensatz zur unteren Mauer sei bei der Planung für die Sanierung am oberen Teilstück kein Gefährdungspotenzial erkennbar gewesen. So wurde dieses Teilstück in das Sanierungskonzept nicht eingeschlossen, erklärte Krug. Dringender Handlungsbedarf bestand hingegen bei der unteren Mauer, im Bereich der ehemaligen Kapelle. Hier übte eine etwa zwei Meter dicke Schicht aus Schutt einen enormen Druck auf die Außenmauer aus. In den vergangenen vier Jahren wurden die Außenmauer und die Brücke für rund 1,1 Millionen Euro saniert und befestigt.
Die Kosten
lassen sich noch
nicht beziffern
Wann weitere Bestandteile der Burg saniert werden, stehe noch nicht fest, sagte die Pressesprecherin. Bezüglich der nun betroffenen Innenmauer sollen weitere Untersuchungen folgen. Aus den Ergebnissen der aktuellen Untersuchungen wird sich dann zeigen, ob und in welcher Form, weitere Sanierungsmaßnahmen erforderlich sein werden.
Die Kosten für die jetzige Absicherung der beiden Rundbögen trägt nach Angaben des Landratsamtes die Stiftung. Eine genaue Summe lasse sich aber noch nicht beziffern. Die Hangsicherungs-Firma werde kurzfristig mit der Arbeit beginnen. Welche weiteren Maßnahmen im Anschluss nötig sind, werden künftige Untersuchungen zeigen.