Frasdorf – Seit Sonntag steht die Entscheidung fest: Das Sondergebiet „Frasdorfer Anger“ darf bebaut werden. Per Bürgerentscheid haben sich 873 Bürger für Bäckerei, Café und Regionalmarkt ausgesprochen (wir berichteten). Somit wird nun das Bauleitplanverfahren, das vorübergehend auf Eis lag, wieder fortgeführt.
Gemeinderat
nimmt Sorgen ernst
Frasdorfs Bürgermeister Daniel Mair (CSU) sieht das Ergebnis als „Chance“ für Frasdorf: „Ich und der Gemeinderat werden die Planung und die Ausgestaltung sehr, sehr ernst nehmen, um den Ängsten der Bürger entgegenzuwirken.“ Die Planung sollte sich in jedem Fall in das Landschaftsbild einfügen, machte der Rathauschef deutlich. Zuvor müssten aber noch einige Punkte abgearbeitet werden, bevor überhaupt Baurecht entstehen könne. Mair denkt, dass das Verfahren im Herbst durch sein könnte. „Im Frühjahr könnte es dann eventuell mit der Bebauung losgehen“, gab er eine vorsichtige Prognose.
Darüber freuen sich die Bauherren. Angelika und Manfred Miedl aus Bad Endorf wollen am südlichen Ortsrand an der Aschauer Straße eine Bäckerei, eine Konditorei und ein Café eröffnen. „Überglücklich“ seien sie nun über den Ausgang der Abstimmung. „Wir freuen uns, dass es jetzt endlich losgehen kann mit dem Frasdorfer Anger“, sagen Manfred und Angelika Miedl. „Wir wollen uns bei allen Frasdorfer Bürgern bedanken, die das möglich gemacht haben.“
Groß ist die Freude auch bei Familie Huber, die neben den Miedls ihren Hofladen errichten wollen: „Ich möchte mich bei allen bedanken, die die ehrliche Landwirtschaft mit biologischer Selbstvermarktung unterstützen“, sagte Hans Huber gegenüber unserer Zeitung. Seit über 30 Jahren arbeitet er als Direktvermarkter und betreibt in Frasdorf einen kleinen Hofladen. Aber der jetzige Laden gehöre ihm nicht: „Da sind wir nur geduldet.“ Außerdem werde der augenblickliche Standort für seine 22 Mitarbeiter langsam zu klein. „Ich möchte jetzt gerne etwas Eigenes.“
Ein weiterer Grund, weshalb Huber unbedingt an einen anderen Standort ziehen möchte, ist die neue Anbindung der Autobahnausfahrt, die im Zuge des A8-Ausbaus kommen wird.
Künftig bessere Verkehrslage
Durch die zukünftige Verkehrsführung fürchtet Huber, vom Durchgangsverkehr ziemlich abgeschnitten zu sein. Der neue Standort liege da günstiger. „Ich möchte einfach weiterhin von der Landwirtschaft leben können. Das ist mein Beweggrund“, machte Huber deutlich.
Bürgermeister Mair erklärte am Wahlsonntag gegenüber unserer Zeitung, dass der Frasdorfer Gemeinderat in einer der kommenden Sitzungen die Stellungnahmen der letzten öffentlichen Auslegung behandeln werde.