Magdalenenkirche beinahedem Erdboden gleichgemacht

von Redaktion

Abriss zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch Pfarrer verhindert

Schnaitsee – Derzeit präsentiert sich die Magdalenenkirche in Kirchstätt inmitten der Farben des Frühlings Gelb und Grün. Rund um das Gotteshaus blüht der goldgelbe Raps und daneben präsentieren sich die Lindenbäume im frischen Grün.

Die Kirche Sankt Magdalena ist besonders auffällig durch ihre Lage zwischen Feldern etwas außerhalb des Ortes. Nur die beiden Höfe von Kirchstätt befinden sich in der Nachbarschaft.

Der romanische Kirchturm wurde wohl im 12. Jahrhundert errichtet und ist damit eine der ältesten Kirchen in der Diözese München-Freising. Das spätgotische Langhaus und der Chor wurden im 15. Jahrhundert gebaut, die Mauer, die den kleinen Kirchhof umgibt, stammt aus dem 17. oder 18. Jahrhundert.

Nach zwei Diebstahlserien 1969 und Anfang der 70er-Jahre erscheinen der Hochaltar und der Seitenaltar an der Nordseite des Chorbogens nur noch als entleerte Barockaufbauten. Der Hochaltar beherbergte früher in seiner Altarnische die zwei geschnitzten Figuren der heiligen Magdalena und Jesus in einer seltenen Darstellung als Gärtner mit einem großen Schlapphut.

1802 sollte die Kirche laut dem Pflegegericht Kling niedergerissen werden. Dies wurde aber von Pfarrer Storch, dem geistlichen Herrn der Kirche, durch einen Brief, in dem er die Sinnlosigkeit dieser Aktion betonte, verhindert.

So blieb das Kleinod erhalten und wird heute von Christian Sewald als Mesner betreut. Beim Magdalenenfest am 22. Juli und zu anderen Feiern wie Hochzeiten läutet der Mesner die Glocken noch per Hand. ju

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