Riedering – In Riedering müssen die Bürger künftig mehr für ihr Wasser bezahlen. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung eine neue Wasserabgabesatzung und höhere Tarife einstimmig auf den Weg gebracht. Letzteres sorgte zuvor aber für Diskussionsstoff.
Statt 78 Euro beläuft sich die Grundgebühr für Wasserzähler mit Dauerdurchfluss bis vier Kubikmeter künftig auf 110 Euro pro Jahr. Ein Rechenbeispiel: Bei einem jährlichen Durchschnittsverbrauch von 40 Kubikmetern (also 40000 Liter) pro Person bedeutet das also ein Mehr von rund 66 Euro pro Jahr.
74 Cent mehr
pro Kubikmeter
Außerdem kostet jeder Kubikmeter Wasser statt 87 Cent 1,61 Euro. Die alte Wasserabgabe – sowie die Beitrags- und Gebührensatzung stammten noch aus dem Jahr 2012. Jetzt sei ein Neuerlass „zwingend notwendig“ und unvermeidlich, sagte Bürgermeister Christoph Vodermaier (FW). Einstimmig und ohne weitere Nachfragen nahmen die Gemeinderäte die Wasserabgabesatzung an. Für Diskussionen sorgten dann allerdings die neuen Beiträge und Gebühren, trotz ausgiebiger Vorberatungen. Michael Richter (FW) bezeichnete es als „absolutes Versäumnis“, dass seit 2012 nichts gemacht worden sei. Auch Josef Loferer (FW) äußerte sich ähnlich. Die Preiserhöhung sei „Wahnsinn“. „Die Fehler und Defizite aus der Vergangenheit müssen wir nach außen vertreten.“ Bürgermeister Vodermaier zeigte Verständnis. „Natürlich sind die Erhöhungen für den Bürger unangenehm.“ Er betonte aber auch, dass die Gebühren nach den gesetzlichen Vorgaben kostendeckend sein müssten. In den vergangenen Jahren seien jedoch teils erhebliche Defizite bei der gemeindlichen Wasserversorgung entstanden. Normalerweise werde alle vier Jahre die Satzung angepasst, in Riedering sei dies aber seit 2013 nicht mehr passiert. Zudem sei eine inhaltliche Anpassung nach der Mustersatzung des Bayerischen Gemeindetages notwendig. Im Vorfeld sei in den Vorberatungen auch beschlossen worden, dass die Verluste der vergangenen Jahre nicht in die neue Gebühr eingerechnet würden. Rechtlich sei dies zwar möglich, hätte aber die Abgaben noch massiver gesteigert. Gemeinderat Richard Mühlbauer (FBP) forderte eine stärkere Entlastung der Landwirte und schlug gleichzeitig vor, die Zählergrundgebühr um weitere zehn Euro auf 120 Euro zu erhöhen.
Antrag von
Mühlbauer abgelehnt
Weitere Nachfragen aus den Reihen des Gemeinderates beantwortete Kämmerer Wolfgang Eberle. Was die Wassergewinnung an sich betrifft, habe er den Bau eines neuen Trinkwasserbrunnes und die anstehenden Sanierungen der verschiedenen Hochbehälter in die Neukalkulation bereits miteinbezogen. Sollte der Gemeinderat sich der Forderung Mühlbauers anschließen, müsse die Neufassung der Satzung erneut vertagt werden. Mit 9:9 Stimmen quer durch alle Fraktionen lehnte das Gremium den Antrag Mühlbauers ab. Der neuen Beitrags- und Gebührensatzung winkte es daraufhin geschlossen durch.