Anwohner fürchten Lärm von Dirtpark

von Redaktion

Abteilung Funsport im Sportverein Schloßberg stellt sich Bürgerfragen

Stephanskirchen – Die Anwohner haben Angst. Sie fürchten zusätzlichen Lärm. Durch den Dirtpark, die Fahrrad-Geländestrecke im Wald zwischen dem Trainingsplatz des SV Schloßberg-Stephanskirchen und dem Pirschweg.

So ganz legten sich die Bedenken auch nicht bei einem Gesprächstermin vor Ort, zu dem Christine Heser, Abteilungsleiterin Funsport beim SVS, die Anwohner eingeladen hatte. „Leider waren nur zwei der Jugendlichen dabei, ich hätte gerne mit mehreren geredet“, bedauert Willi Waltinger aus dem Pirschweg. Dafür kamen aber 13 von 15 Familien aus der Nachbarschaft.

Beschwerden
blieben bisher aus

„Da die Anwohner all die Jahre vorher keine Beschwerde zur Lärmbelästigung geäußert hatten, war mir gar nicht in den Sinn gekommen, dass das ein Problem sein könnte“, räumte Christine Heser ein. Dass ein Event nicht immer mit Lautsprechern und Musik zu tun hat, war für einige Anwohner durchaus beruhigend. Und wenn es ein Event mit Musik und Feier geben soll, dann müsse dies ohnehin von der Gemeinde genehmigt werden.

„Nachdem dort der Wald abgeholzt worden ist, haben wir ja seit Längerem freie Sicht auf Box, Funpark und Tennishalle, bekommen von dort den ganzen Lärm ab. Und das sieben Tage die Woche, das ganze Jahr. Jetzt ist es uns zuviel“, so Waltinger. Stefan Litzkendorf, Jugendbetreuer an der „Box“, bot sich daraufhin an, bei Bedarf lärmdämpfend einzugreifen. Der Ratschlag, die Polizei zu rufen, sollte es nachts zu laut werden, wurde nicht angenommen: Sie wollten nicht diejenigen sein, die immer meckern und schimpfen.

Uwe Klützmann-Hoffmann, Vorsitzender des SVS, hält die Bedenken der Anwohner wegen zusätzlichem Lärm für unbegründet, dazu sei der Dirtpark viel zu klein und nur für die jüngsten Geländeradler auf Dauer interessant. Hinzu komme, dass nur wenige Monate im Jahr dort bis in den Abend hinein Betrieb sei, denn unter den Bäumen werde es den Großteil des Jahres schnell zu dunkel.

Die mehrfach von Anwohnern erwähnte Beleuchtung soll am Funpark nördlich der Box entstehen. So lautete auch der Antrag im Gemeinderat (wir berichteten). Und diese Beleuchtung geht um 21 Uhr aus.

Es gibt unter den Anwohnern auch Befürchtungen, dass Motorradfahrer über die Strecke heizen. „Die werden von den Bikern vertrieben, weil sie einen immensen Schaden an der Strecke anrichten würden“, ist Christine Heser sicher. So ganz wollte Waltinger das nicht glauben. Klützmann-Hoffmann geht davon aus, dass die nur gut 50 Meter lange Strecke „für Kradfahrer völlig uninteressant“ ist. Christine Heser versprach zudem eine entsprechende Beschilderung mit Nutzerregelung und Nachtfahrverbot. „Wir haben auch Nummern ausgetauscht, um Kontakt halten zu können, sollte es Ärger direkt im Dirtpark geben.“

Waltinger würde es begrüßen, wenn der Dirtpark weiter entfernt – zum Beispiel neben dem neuen Fußballplatz und Stockschützenbahnen – eingerichtet würde. „Dort könnte was Wunderschönes entstehen. „Wir sind doch gar nicht gegen die Jugend. Wir haben nur genug vom Lärm.“

Grundsätzlich seien sie natürlich offen für neue konstruktive Vorschläge, so Christine Heser. Allerdings stünden nun alle Pläne, der Bauantrag sei eingereicht, „es gibt ein Gelände kostenlos und die Jungs würden extrem demotiviert, sollte das Projekt, an dem sie seit einem Jahr arbeiten, um ein Jahr nach hinten verlegt werden. All ihre Arbeit wäre umsonst gewesen.“

Auf dem Sportvereinsgelände „könnten wir tun und lassen was wir wollen“, merkt Klützmann-Hoffmann an. Er werde sich mit dem Bürgermeister bald das gesamte Gelände zwischen Tennishalle und Pirschweg anschauen, versicherte er gegenüber der Heimatzeitung.

Einfach zwei
Jahre ausprobieren

Machte aber auch einen Vorschlag: Beim Dirtpark gebe es keinen großen Materialaufwand. Warum also lasse man nicht ein, zwei Jahre den Betrieb laufen und halte in der Zeit den Kontakt zu den Anwohnern? „Wenn es nicht funktioniert, brauchen wir dann einen anderen Standort“, so Klützmann-Hoffmann. Er schiebt nach: „Und dann wird es sicher keine kleine Bahn, sondern eine deutlich größere – damit die Jugendlichen auch eine echte Perspektive haben.“

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