Bad Feilnbach – Die haus- haltslose Zeit in der Gemeinde Bad Feilnbach ist zu Ende. In seiner jüngsten Sitzung verabschiedete der Gemeinderat den Haushaltsplan mit einem Gesamtvolumen von 31,04 Millionen Euro einstimmig. Der Verwaltungshaushalt umfasst 20,65 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt hat ein Volumen von 10,39 Millionen Euro. Auch dem Investitionsplan für die Jahre 2022 bis 2024 mit einem Investitionsumfang von 22,3 Millionen Euro stimmte der Rat einstimmig zu. Projekte wie die Entwicklung des Gutes Eulenau, ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) oder ein neuer Bauhof wurden vorerst verschoben. Priorität haben in diesem Jahr die Schule in Au, der Kindergarten in Derndorf, ein neues Fahrzeug für die Litzldorfer Wehr sowie der Kauf von Wohnungen und des Bad Feilnbacher „Wohnzimmers“ im Tannenhof-Quartier.
Pflichtaufgaben
haben Priorität
Im Investitionsplan enthalten sind auch 2,5 Millionen Euro für den Erwerb der Kindertageseinrichtung im „Tannenhof“ mit zwölf Krippen- und 25 Kindergartenplätzen. Der Bau des neuen Rathauses wurde mit mehr als sechs Millionen Euro veranschlagt. Für die Sanierung des Freibades in Bad Feilnbach sind 1,99 Millionen Euro eingeplant. Bevor diese Sanierung allerdings tatsächlich vorgenommen wird, entscheidet der Gemeinderat noch darüber, ob ein Naturschwimmbad in Bad Feilnbach entwickelt werden soll. Erst danach wird eine finale Entscheidung für oder gegen die Sanierung getroffen. „Wir wollen bezahlbaren Wohnraum schaffen“, erläuterte Bürgermeister Anton Wallner. Deshalb wurden für 2022 und 2023 auch zwei Millionen Euro für den Wohnungsbau am Naturpark eingeplant. Der Bau eines Moorbadehauses ist für 2024 anvisiert. Dafür eingeplant wurde eine Million Euro. Gemeinsam mit der Gemeinde Fischbachau soll im Rahmen des Leader-Projektes der Schaustollen Deisenried zur Darstellung bergmännischen Lebens entstehen. „Ein wichtiges zusätzliches Angebot für Touristen“, wie der Bürgermeister betonte. Die Kosten für die Gemeinde Bad Feilnbach belaufen sich dabei auf circa 300000 Euro.
Wie Kämmerer Thomas Weimann erläuterte, liegt die Kreditbelastung der Gemeinde bei neun Millionen Euro, wird am Ende dieses Jahres 11,7 Millionen und am Ende der aktuellen Investitionsphase 21,18 Millionen Euro betragen. Aber, so veranschaulichte er den Räten: „Die Gemeinde hat ein Sachvermögen von 74,3 Millionen Euro und nach Abzug der Kredite noch immer ein Netto-Sachvermögen von 53,12 Millionen Euro.“ Zugleich verwies er darauf, dass Bad Feilnbach in den vergangenen Jahren 33,22 Millionen Euro investiert habe, darunter unter anderem 7,45 Millionen Euro in die Schule Au, 5,6 Millionen Euro in die Ortsmitte, 1,6 Millionen Euro in das Gemeinschaftshaus Dettendorf und 1,4 Millionen Euro in Feuerwehrfahrzeuge. Nach Abzug der Zuwendungen von 6,2 Millionen Euro habe die Gemeinde damit also Investitionen in Höhe von 27 Millionen Euro aus eigener Kraft gestemmt. „Wir haben ein umfangreiches Pflichtprogramm absolviert“, resümierte der Bürgermeister und ergänzte: „Wir sind jetzt in der Investitionsphase, wir müssen etwas tun. Es kommen auch wieder Konsolidierungsjahre.“ Kämmerer Weimann hatte den Haushalt ausführlich erläutert. Die Räte lobten ihn für die solide Arbeit und stimmten dem Zahlenwerk einstimmig zu. Die Haushaltssatzung wird damit rückwirkend zum 1. Januar gültig.