Rott – Seit dieser Woche ist die Skulptur „Trauerndes Mädchen“ wieder an ihrem Platz. Sie ruht endlich wieder auf dem Brunnen im Areal des Kriegerdenkmals. Unbekannte Täter haben am Wochenende vom 24./25. April die Brunnenfigur aus dem Fundament gerissen. Der Kopf wurde abgeschlagen und lag neben dem Brunnen, während der Körper im Wasserbecken aufgefunden wurde (wir berichteten).
Die Figur ist beinahe 90 Jahre alt und stammt aus der Werkstatt des Rotter Bildhauers Otto Hohlt. Sie stellt ein in Trauer versunkenes Mädchen dar. Die Skulptur wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Bereich der Rotter Kriegerdenkmäler aufgestellt und erinnert an die Opfer der Weltkriege der Gemeinde.
Die Tat der Vandalen, die die Skulptur beschädigten, rief in Rott Entsetzen hervor. Das Warum war allen ein Rätsel. Und auch das Wie, denn es brauchte eine große Gewalteinwirkung, um die Figur zu zerbrechen. Die Tat ist sowohl eine schwere Sachbeschädigung wie auch eine Verletzung und Missachtung würdevoller Erinnerung, da ist man sich in der Gemeinde einig.
Die Verwaltung stockte die anfängliche Belohnung zur Ergreifung der Übeltäter von 500 auf 1000 Euro auf. Doch es gingen bislang keine sachdienlichen Hinweise ein.
Steinmetz Georg Bürger aus Zainach hat sich der Bruchteile angenommen und sie wieder zusammengefügt. Über die Kosten konnte Bürgermeister Daniel Wendrock (parteilos) noch nichts sagen. Obwohl die Figur wieder auf ihrem Sockel sitzt, bleibt ein Schaden und eine Wertminderung, denn die Figur ist nicht mehr aus einem Stück. Sie musste wieder zu einem Ganzen zusammengeklebt werden.
Schon 2007 haben sich Unbekannte an der Figur vergriffen. Bürgermeister Wendrock findet, es kann nicht schaden, wenn die vorbeigehenden Rotter ein wenig auf ihr „trauerndes Mädchen“ aufpassen würden. „Einfach ein Blick auf die Brunnenfigur, ob es ihr noch gut geht.“ Richard Helm