Kiefersfelden – Es ist wirklich schwierig, in Corona-Zeiten junge Musiker zu motivieren weiterzumachen und zum anderen die notwendige musikalische Weiterbildung auch zu ermöglichen, denn proben darf der Musikernachwuchs schon seit langer Zeit nicht mehr zusammen.
Dieser Herkulesaufgabe haben sich die Verantwortlichen der Musikkapelle Kiefersfelden mit Herz und Verstand angenommen, „in Kiefersfelden wird das Bläserklassen-Projekt fortgesetzt“, so Sprecher Markus Beham. Dieses Projekt der Kieferer Musiker, das in den dritten und vierten Klassen der Grundschule Kiefersfelden gemeinsam mit der Musikschule Rosenheim eingerichtet wurde, besteht nun schon fast seit zwei Jahren. Gerade während des Lockdowns erhielten die teilnehmenden Kinder weiterhin Unterricht auf ihren Instrumenten, allerdings in digitaler Form. Bastian Kirchmair, der musikalische Leiter des Projekts, merkte dazu an, „dass wir spontan sein mussten und alle Möglichkeiten des Online-Unterrichts genutzt haben“.
Die begeisterten Schüler wurden per Videochat unterrichtet. Mit der erfolgreichen Weihnachtslied-Challenge wurden viele Lieder von den Schülern selbst aufgenommen und auf die Website der Musikkapelle gestellt (wir haben darüber berichtet). „Diese und weitere Kampagnen halfen uns dabei, die Schüler im Online-Unterricht weiter zu motivieren“, so Kirchmair. Mit dieser Aussage steht er nicht allein, denn Michael Schön, Vater einer Musikschülerin und selbst Vorstandsmitglied der Musikkapelle, bestätigt: „Obwohl das gemeinsame Musizieren während des Online-Unterrichts nicht möglich war, wurden die Schüler durch diese technisch-musikalischen Hilfestellungen auch irgendwie selbstständiger.“
Der Blick in die musikalische Zukunft ist optimistisch und Gottfried Hartl, der Leiter der Musikschule Rosenheim, betont, „dass sich die Musiklehrer schon sehr auf das kommende Schuljahr freuen, in dem das Bläserklassen-Projekt in sein drittes Jahr geht“. Zuversichtlich sei er, „dass sich nun das komplette Programm verwirklichen lasse und die Früchte der Arbeit durch die Nachwuchsmusiker dann auch entsprechend wieder präsentiert werden können“. Matthias Reheis, stellvertretender Vorsitzender der Musikkapelle und zuständig für die Jugendarbeit, ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir unseren Schülern mit der Bläserklasse so ein großes und abwechslungsreiches Angebot zum Einstieg in die Instrumentalausbildung anbieten können. Nach Abschluss der Bläserklasse wird die Ausbildung auf Wunsch fortgesetzt und mit Bläserjugend und Jugendkapelle können wir für alle Altersgruppen eine passende Orchesterform stellen.“ Eine ganz besondere Spannung liegt seiner Meinung nach „auch darin, schon bald wieder gemeinsam auftreten zu können und zu zeigen, was die Kinder in der musikalisch-enthaltsamen Zeit gelernt haben, denn diese Art von Jugendarbeit gibt Anlass zur Hoffnung“.
Bei einem Online-Informationsabend am Donnerstag, 24. Juni, um 18 Uhr, haben interessierte Eltern und Kinder der zweiten Klasse die Möglichkeit, die verschiedenen Instrumente kennenzulernen. Infos gibt es dazu unter www.mkk-jugend.de/ blaeserklasse. hko