Schechen – Grüner und ruhiger soll die Pfaffenhofener Ortsdurchfahrt werden. Die ersten Skizzen für die Neugestaltung des Straßenraumes hat der Schechener Gemeinderat bereits im vergangenen Jahr diskutiert. Nun besuchte Planer Anton Huber erneut das Gremium, um den aktuellen Stand zu präsentieren.
Eine konkrete Entscheidung musste der Gemeinderat noch nicht treffen. Er war lediglich angehalten, den Vorentwurf zu billigen. Dieser wurde mit 16:2 Stimmen genehmigt.
Geschnittenes
Granit-Pflaster
Geändert hat sich unter anderem der Bereich vor der Kirche. „Hier soll der Platz erkennbar gemacht werden“, sagt Huber. Der Planer will dies mit der Verwendung von geschnittenem Granit-Pflaster erreichen. Der Vorteil dabei: Beim Überfahren rumpelt es nicht und Rollstuhlfahrer könnten die Stelle leichter passieren. Weil der Granit zudem gestrahlt werde, bleibe er griffig und werde nicht rutschig.
Auf Höhe der Raiffeisenbank ist nun ein begrünter Mittelstreifen vorgesehen. Dieser sei keine offizielle Querungshilfe, würde beim Überqueren der Straße aber helfen, erklärte Huber.
Ein Diskussionspunkt blieb die Straßenbreite. Ursprünglich war eine Reduzierung der Straßenbreite von jetzt 6,30 Metern auf fünf Meter vorgesehen.
Das sorgte schon in der Gemeinderatssitzung im vergangenen Jahr für Kritik. Wenn sich zwei Traktoren begegneten, würde das zu eng, meinte damals Andreas Rausch (CSU). Daher bereitete der Planer nun einen Kompromissvorschlag vor: Er will eine durchgängige Bahnbreite von rechnerisch 6,05 sicherstellen. Die asphaltierte Fläche beträgt 5,50 Meter, dazu kommen Zeiler aus bodengleichem Granit, die befahrbar sind. Huber verdeutlichte, dass bei einer noch größeren Straßenbreite das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) nicht mitspielen werde – dieses soll die Dorferneuerung im vereinfachten Verfahren bezuschussen. „Können wir den Zuständigen vom ALE nicht einmal einladen?“, fragte Josef Weber (CSU).
Denn auch bei dieser Straßenbreite könne er nicht zustimmen. „Das ist für mich keine Verkehrsberuhigung, sondern führt zu stop and go.“ Denn auch, wenn der Verkehr in der Ortsdurchfahrt deutlich reduziert sei – Alltagsverkehr werde man weiterhin haben. Zwei Mähdrescher würden so nicht aneinander vorbeikommen. Huber betonte, dass man ja über sechs Meter befahrene Breite ohne Randstein habe. Das sei auch das zulässige Maß für Kreisstraßen.
In den Kurven seien die Radien noch größer. Auch in Hochstätt oder Schechen habe man solche Breiten. Die Bordsteine mit zwei Zentimetern würden abgerundet, sodass ein Anstoßen nicht schlimm sei.
„Der Wunsch war es immerhin, dass langsamer gefahren wird“, so Huber. Auch Bürgermeister Stefan Adam (CSU) stimmte dem zu. Man habe extra noch mal ausgemessen und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass dies ein „optimales Maß“ sei. Huber gab auch eine erste Kostenschätzung ab.
Vorentwurf wird
nun ALE vorgelegt
Eine Grundausstattung unter anderem mit neuer Deckschicht, den Granit-Zeilern und Gehsteigen mit Verbundstein aus Beton werde sich auf rund 990000 Euro belaufen. Für die Bepflanzung kommen rund 100000 Euro dazu. Sollten die Gehsteige in Granit ausgeführt werden, würde das ein Kosten-Plus von 220000 Euro bedeuten. Der Platz vor der Kirche in Granit beläuft sich auf zusätzliche 40000 Euro. Vorausgesetzt, das ALE befürwortet den Plan, gäbe es eine rund 60-prozentige Förderung.
Eine kostspielige Entscheidung muss das Gremium hinsichtlich der Tragschicht treffen. Die Deckschicht sei nicht teerhaltig, die Tragschicht aber schon. Wenn man diese entnimmt und entsorgt, würde das rund 200000 Euro kosten. Für die neue zweilagige Tragschicht kämen dann nochmals etwa 165000 Euro dazu. Die Teerentsorgung werde auch nicht bezuschusst. „Ich würde vorschlagen, die Tragschicht drin zu lassen“, so Huber. Im Ausland gebe es bereits erste Techniken, den Teer anderweitig zu binden. In Deutschland sei das noch nicht machbar – das könne sich aber ändern. Allerdings überlasse man diese Aufgabe dann der nächsten Generation.
Der Vorentwurf wird nun dem ALE sowie den Versorgungsträgern vorgelegt. Erst danach wird der konkrete Bauentwurf ausgearbeitet. Wenn alles klappt, rechnet Huber mit einem Baustart im Frühjahr 2022 und einer Fertigstellung Ende 2022.