Aschau – „Die Feuerwehren von Aschau und Sachrang hatten im Corona-Jahr genauso viele Einsätze wie in den Jahren davor, der Übungsbetrieb wurde dagegen auf das absolut Notwendige – auf etwa ein Drittel – abgesenkt“. Die beiden Feuerwehrkommandanten von Aschau, Tobias Brinkmann, und Stefan Singhartinger, Sachrang,, unterrichteten den Aschauer Gemeinderat bei der jüngsten Sitzung über die Arbeit, die Einsätze und die Ausstattung der beiden gemeindlichen Feuerwehren. Seit wenigen Tagen ist die Sachranger Wehr wieder in das Rettungssystem der Tiroler Nachbarn eingebunden, da die Sachranger im Bereich Niederndorferberg schneller am Schadensort sein können als die Feuerwehren aus dem Inntal.
Konzept
erfolgreich umgesetzt
Da viele Gemeinderäte erst im vergangenen Jahr neu in ihr Amt gewählt wurden, war es für sie das erste Zusammentreffen mit den Verantwortlichen der Aschauer Hilfskräfte. „Die Gemeinde Aschau hat das mittelfristige Feuerwehrkonzept in den vergangenen Jahren erfolgreich durchgezogen und beendet, mittlerweile verfügen beide Wehren über geeignete Einsatzfahrzeuge für alle Schadenslagen. Die Feuerwehrhäuser wurden nach den gültigen Bestimmungen nachgerüstet und entsprechen den behördlichen Anforderungen“, sagt Singhartinger.
Die Aschauer Feuerwehr verfügt über 70 aktive Einsatzkräfte, darunter 29 Atemschutzgeräteträger und 13 Drehleitermaschinisten. In einer Jugendgruppe bereiten sich sechs Burschen und Mädchen auf den aktiven Dienst vor.
In Sachrang sind 38 Männer und Frauen aktiv, darunter zwölf Atemschutzgeräteträger und sechs Maschinisten. 22 Fahrer stehen insgesamt für die beiden Einsatzfahrzeuge zur Verfügung. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Aschauer Wehr 81 Einsätze, darunter 16 Brände, die Sachranger wurden zwölfmal alarmiert, zweimal zu Bränden. Für diese Einsätze meldeten die Aschauer insgesamt 2249 Einsatzstunden, die Sachranger 206 Stunden. Der Übungsbetrieb war bei beiden Wehren weit heruntergefahren, so waren in Aschau lediglich 337 Stunden und in Sachrang 375 Übungsstunden zu verzeichnen.
„Wir konnten die Einsätze nur fahren, weil wir in den vergangenen Jahren einen Stamm erfahrener Feuerwehrleute ausgebildet haben, der jetzt das Rückgrat in beiden Einheiten bildet“, so die beiden Kommandanten. Neben Einsatz- und Übungsstunden erbrachten beide Wehren noch weitere Zeiten bei der Fahrzeug- und Gerätepflege, bei der Arbeit rund um die Feuerwehrhäuser und mit den schriftlichen Meldungen, Berichten und Statistiken der Kommandantenberichte. Aschau schloss das Jahr mit insgesamt 3514 Stunden ab, Sachrang mit 1181 Stunden – „für ein Dankeschön oder auch keins.“
Übereinstimmend berichteten beide Kommandanten, dass die Fahrzeuglage nach der Beschaffung der Feuerwehrfahrzeuge in den vergangenen Jahren mehr als befriedigend sei. Die beiden ältesten Fahrzeuge, das LF 8/6 von 1988 und das KLAF von 1983 sollten bereits ausgemustert werden. Sie verrichten ihren Dienst noch „bis der TÜV uns scheidet.“ Aschau verfüge über vier Fahrzeuge, Sachrang über zwei; alle Fahrzeuge gemeinsam können 7000 Liter Wasser an eine Brandstelle bringen und damit die Zeit bis zum Aufbau einer Löschwasserversorgung mit eigenen Mitteln überbrücken.
Die neue Drehleiter DLK 23/12 habe die Schlagkraft der Aschauer Wehr stark verbessert und auch einige technikinteressierte Jugendliche zum Feuerwehrdienst gebracht, so Tobias Brinkmann.
Mit den Mehrzweckfahrzeugen habe man sichergestellt, dass nicht für die Beseitigung jeder Ölspur der große Lastwagen ausrücken müsse. Besondere Herausforderungen werden an die Einsatzkräfte auch durch Einsätze im unwegsamen Gelände, auf Berghütten und bei Waldbränden im Oberen Priental gestellt. Hier bewähre sich vor allem die Zusammenarbeit mit der heimischen Bergwacht.
Verbindungsstraße
ist noch ein Problem
Tobias Brinkmann forderte eine bessere Lösung für die Erreichbarkeit des Feuerwehrhauses in Hohenaschau, am besten durch den Ausbau der Verbindungsstraße vom Hofbichl in Richtung Hoffeld.
Auf diese Weise lasse sich ein Einbahnverkehr sicherstellen. Die Zu- und Abfahrt der Einsatzkräfte müsse derzeit über eine gemeinsame enge Straße erfolgen, die zusätzlich noch von den Besuchern des Wertstoffhofes in Beschlag genommen werde.