Kiefersfelden stimmt „violetter Trasse“ zu

von Redaktion

Initiatoren verlangen eine Verkehrsermittlung und Lärmschutzmaßnahmen

Kiefersfelden – So langsam schließt sich der Kreis um die „violette Trasse“, die bei der geplanten Neubaustrecke zum Brenner-Nordzulauf favorisiert ist.

Nachdem bereits mehrere Gemeinden und auch Rosenheim sowie der Landkreis diese Trassenführung als die einzig praktikable herausgestellt hatten, entschied sich nun auch der Gemeinderat in seiner Sitzung, diese Resolution mit 17:4 Stimmen zu billigen.

Bürgermeister Hajo Gruber (UW) sprach eingangs von „einer langen Zeit intensiver Arbeit, die jetzt scheinbar hinter uns liegt“ und „dass die vorliegende Resolution für uns eine große Chance sein kann“.

Diese Vereinbarung zwischen den „Bestandsstreckenbürgermeistern“, dem Rosenheimer Oberbürgermeister Andreas März und Landrat Otto Lederer war in monatelanger, intensiver und parteiübergreifender Arbeit zu Papier gebracht worden und sie scheint die einzige Variante zu sein, die überhaupt nur ansatzweise die vielschichtigen Interessen des hauptsächlich betroffenen Inntals berücksichtig. „Vereinfacht dargestellt“, so der Rathauschef, „geht die Bahnstrecke vor Kufstein in den Berg und nördlich von Rosenheim wieder raus, also weit mehr als die ursprünglich geplanten 31,5 Kilometer Untertunnelung“.

Die Initiatoren in der Resolution haben deutliche Zeichen gesetzt. Zum einen muss aus einer noch zu erhebenden Verkehrsermittlung die Notwendigkeit der Neubaustrecke eindeutig nachgewiesen werden und zum anderen sind die bereits von der Deutschen Bahn zugesagten Lärmschutzmaßnahmen auf den bestehenden Bahntrassen unverzüglich umzusetzen. Dazu zählt auch der Halbstundentakt der Personenverkehrszüge zwischen München, Kufstein und Salzburg sowie der barrierefreie Ausbau aller Bahnhöfe und Haltestellen im Landkreis.

Natürlich haben verschiedene Regionen auch unterschiedliche Betroffenheiten. „Die sind jetzt aber mit diesem Papier zusammengefasst und auf einen gemeinsamen Nenner gebracht worden“, so der Bürgermeister.

Allerdings ist man bei der Verlegung der Verknüpfungsstelle von Niederaudorf nach Westen unter den Wildbarren auf die Bundesregierung angewiesen. Denn bisher sind unterirdisch angelegte Bahn-Verknüpfungspunkte in der Bundesrepublik nicht erlaubt, im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern. „Da brauchen wir schon die Hilfe aus Berlin, wo ein entsprechendes Gesetz erlassen werden muss“, so Hajo Gruber.

Er schürt die Hoffnung, „wenn alle Betroffenen der gemeinsamen Stellungnahme zustimmen, haben wir dann beste Chancen auf deren Verwirklichung. Jedoch ohne schlüssigen Bestandsnachweis wird es sowieso keinen Brenner-Nordzulauf geben, darin sind sich alle betroffenen Bürgermeister einig“. hko

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