Holz wird der zentrale Baustoff

von Redaktion

Marktgemeinderat Bad Endorf stimmt bei Schulzentrum für Hybridbauweise

Bad Endorf – „Der Beschluss ist wegweisend“, sagt Bürgermeister Alois Loferer (CSU) über die einstimmige Entscheidung des Marktgemeinderats für eine Hybrid-Holzbauweise des geplanten Schulzentrums. In der jüngsten Sitzung stellten die Planer eine Massivbauweise des Schulzentrums, einer Holzbauweise und einer Holz-Hybridbauweise gegenüber. Letzteres überzeugte die Marktgemeinderäte.

Entscheidung im
Zuge der Vorplanung

Bereits zu Beginn der Marktgemeinderatssitzung schwor Loferer seine Marktgemeinderäte ein: Es stehe viel auf der Tagesordnung. Wichtigster Punkt: Top neun: Neubau eines Schulzentrums – Präsentation Energiestand, Bauweise und Küche. Was sich relativ harmlos anhört, ist eine Grundsatzentscheidung im Zuge der Vorplanung. Die Entscheidung bestimmt, aus welchem Material das Tragwerk des neuen Schulzentrums, bestehend aus Hort, Grund- und Mittelschule, entstehen soll.

Die Planer des Projekts von HSP Projektmanagement sowie Krug Gossmann Architekten informierten die Marktgemeinderäte. Zuerst beschrieb Sven Gossmann von Krug Gossmann Architekten, die vorgenommenen Änderungen in der Raumplanung des Schulzentrums. Ohne das Volumen der Gebäude zu verändern, haben die Architekten verschieden große Klassenzimmer und Aufenthaltsräume geschaffen. „Die Schule hat mit den unterschiedlichen Raumgrößen viel Flexibilität und kann gut auf den wechselnden Bedarf eingehen“, sagt Gossmann. Die größeren Klassenzimmer führen zu einer Preissteigerung auf 32,8 Millionen Euro.

Im März ging das Planungsteam von 32,1 aus, wenn das Haus in Massivbauweise gebaut werden würde, so Gossmann. Ausgehend von dieser Kostenschätzung und das der Neubau den Energiestandard 55 haben soll, stellte Florian Wachter von Krug Gossmann Architekten, die verschiedenen Bauweisen vor.

Der Holz-Hybridbau arbeite mit den „Vorzügen des jeweiligen Materials“, erklärt Wachter. Das Tragwerk wird aus verschiedenen passgenauen Bauteilen zusammengesetzt. Das erfordert eine „sehr genaue Vorplanung“, die zu einer Kostensteigerung führt. Die Planer gehen bei einer Holz-Hybridbauweise von 35,6 Millionen Euro für den Neubau aus.

Hier kommt ein neues Förderprogramm des Bundes gelegen. Ab Juli können über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Gelder für energetisches Bauen beantragt werden. Die Förderung kann zusätzlich zur bereits einkalkulierten Förderung des Schulzentrums, bezogen werden. Damit könne die Eigenbeteiligung der Gemeinde am Neubau des Schulzentrums fast auf dem gleichen Niveau gehalten werden.

Bürgermeister Loferer betont: „Wir können den „Holzweg“ gehen“. Eine Hybridbauweise ist möglich, wenn die Marktgemeinde aus dem BEG Fördertopf schöpfen kann. Ansonsten wäre eine Hybrid-Bauweise hinfällig. Ebenfalls wurde die Küche im Schulzentrum überarbeitet. Sie wurde als „Cook and Freeze“ (dt.: kochen und einfrieren) Küche designt. Damit ist ein Cateringbetrieb möglich. Angelieferte Speisen können warmgehalten und ausgegeben werden. Tiefkühlessen kann aufgewärmt werden. Die Küche kann in einem Zweischichtsystem rund 300 Schüler versorgen.

In der Diskussion im Marktgemeinderat drehte es sich vor allem um die Frage eines möglichen Ausbaus. Hier empfahl das Architektenbüro bei Bedarf einen Anbau zu errichten. In der kommenden Gemeinderatssitzung werde man exemplarisch zeigen, wo eine Erweiterung möglich wäre. Der Gemeinderat beschloss die Planungen für den Vorentwurfplan mit einer Kostenschätzung für einen Holz-Hybridbau unter Berücksichtigung des Energieeffizienzstandards 55. Vorausgesetzt die Fördergelder des BEG werden genehmigt. Der Mittelschulverband stimmte am Montag ebenfalls einstimmig für das Projekt.

Kurzer Jubel
nach Beschluss

Das war die Voraussetzung, um die Hybridbauweise weiter zu verfolgen. Im Gemeinderat im Juli soll der Vorentwurfplan mit einer Kostenschätzung zur Abstimmung vorgelegt werden. Nachdem der Marktgemeinderat den Beschluss einstimmig verabschiedete, brach ein kurzer Jubel aus. Untypisch für eine Sitzung, zeigt aber, wie wichtig der Beschluss für die Gemeinde Bad Endorf ist.

Artikel 1 von 11