Flintsbach – Einstimmig beschloss der Flintsbacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Umbau des Vereinsheims der Bergwacht mit 15000 Euro zu unterstützen. Bereits vor mehreren Jahren plante die Bergwacht Brannenburg, ihre Bergrettungswache in der Sudelfeldstraße zu modernisieren.
„Leider mussten wir unsere Planungen in der Vergangenheit stets zugunsten höher priorisierter Projekte zurückstellen, wie zum Beispiel der Errichtung eines Rettungsstützpunktes an der Bergstation des Waldkopfliftes am Sudelfeld oder dem Neubau der Garage neben der Rettungswache. Gleichwohl haben wir aber in den letzten Jahren festgestellt, dass die Modernisierung und Umstrukturierung der Rettungswache nun aus verschiedenen Gründen unumgänglich ist“, zitierte Flintsbachs Erster Bürgermeister Stefan Lederwascher (CSU) in der letzten Gemeinderatssitzung aus einem Brief der Bergretter an die Gemeinden ihres Zuständigkeitsbereiches.
Räume reichen
nicht mehr aus
So genügen die Räumlichkeiten im Erdgeschoss nicht mehr den Anforderungen zeitgemäßer Einsatzführung. Es sie dringend erforderlich, den Einsatzleitraum von einem Briefing-Raum für eingetroffene Einsatzkräfte abzutrennen, die Räume aber optional zur gemeinsamen Führung komplexer Einsatzlagen wieder zusammenführen zu können.
Darüber hinaus soll ein Büroraum geschaffen werden, der von der Bereitschaftsleitung, der Buchhaltung und den Verantwortlichen für Material, Einsatz, Technik, Ausbildung und Notfallmedizin für administrative Zwecke genutzt werden kann.
Im Obergeschoss soll der derzeitige Lehr- und Gemeinschaftsraum umstrukturiert werden, um einerseits die Ausbildungsmöglichkeiten im Haus zu verbessern und andererseits einen gesellschaftlichen Aufenthaltsraum zu schaffen. Außerdem ist die Heizungsanlage veraltetet und stünde zur Disposition. Lederwascher unterstützte diesen Antrag und machte deutlich, welch wertvolle Arbeit die Bergretter leisten.
Schon seit 1928 betreut die Bergwacht Brannenburg das Halbrund der Berge im äußeren Inntal“, heißt es auf der Internetseite der Brannenburger Bergwacht. Damit ist sie nicht nur für das Gemeindegebiet von Brannenburg, sondern auch für die Gemeinde Neubeuern, Nußdorf, Raubling und Flintsbach zuständig. Rund 65 aktive Bergwachtmänner und -frauen sowie zahlreiche Anwärter engagieren sich ehrenamtlich in der Bereitschaft, sind rund um die Uhr einsatzbereit und leisten am Wochenende regelmäßig am Wendelstein und im Winter auch im Skigebiet Sudelfeld Vorsorgedienst. Vermisstensuche, Verletztenbergung, Befreiung von Gleitschirmfliegern aus misslichen Situationen und auch die Bergung zu Tode gekommener Wanderer gehören dabei zu ihren Aufgaben.
Für das Modernisierungsprojekt stünden Fördermittel aus dem EU-Programm LEADER zur Verfügung. „Leider fehlt uns zur Sicherstellung der Finanzierung und damit auch zum Erhalt der Förderung noch ein Betrag von rund 70000 Euro. Hier möchten wir um die Unterstützung aller fünf Gemeinden bitten, in deren Gemeindegebieten wir unsere Einsätze leisten, so Leitung der Brannenburger Bergwacht.
Das BRK beteiligt sich
nicht finanziell
Und so erfüllte der Flintsbacher Gemeinderat ihre Hoffnung auf eine kräftige Finanzspritze aus der Gemeindekasse. Nach kurzer Absprache stimmten die Räte schließlich einstimmig für den beantragten Zuschuss. Einen kleinen Wermutstropfen schenkte allerdings Gemeinderat Bernhard Pichler (CSU) ein, denn er vermisste in der Rechnung eine Beteiligung des Bayerischen Roten Kreuzes, denn immerhin sei das BRK Träger der Bergwacht.
Ihm stimmten nicht nur Stefan Lederwascher, sondern auch viele andere Gemeinderäte zu.