In Eggstätt wird die Sargpflicht nicht gelockert

von Redaktion

Gemeinderat stimmt mehrheitlich gegen die Möglichkeit der Bestattung im Leichentuch

Eggstätt – Die Sargpflicht wird nicht gelockert. Diesen Beschluss fällte der Gemeinderat Eggstätts mit großer Mehrheit. Geschäftsleiterin Petra Süsens hatte zuvor den Hintergrund näher erläutert. Die Bestattungsverordnung habe sich dahingehend geändert, dass grundsätzlich eine Bestattung im Leichentuch ohne Sarg aus religiösen oder weltanschaulichen Gründen zulässig ist. Entscheiden kann dies jede Gemeinde selbst.

Die Verwaltung hat Rücksprache mit einem Bestattungsinstitut gehalten, das empfahl, von einer solchen Lockerung abzusehen. Denn austretende Leichensäfte sowie Einhaltung von Hygienestandards seien entscheidende Probleme bei dieser Bestattungsart. „Auch müsste vorher die Bodenbeschaffenheit geprüft werden, damit das Grundwasser nicht beeinträchtigt wird.“ Die Verwaltung empfehle, die Sargpflicht nicht zu lockern.

Markus Löw (FB) hakte nach, ob es schon Anfragen zu einer Bestattung mit Leichentuch gegeben habe, was Bürgermeister Christian Glas (FB) verneinte. Katharina Weinberger (Grüne) befürwortete eine Lockerung der Sargpflicht: „Ein anderes Denken“ sei förderlich. Bestattungsinstitute denken rein wirtschaftlich: „Die verkaufen Särge!“ Auch Jacob Illi (Grüne) forderte mehr Weltoffenheit. Auch brauchen Würmer länger beim Sarg. Petra Güra (FB) meinte, dass sich ihr der Zusammenhang von Hygiene und einer Sargverwesung nicht erschließe. Christoph Stöger (Grüne) regte an, ein Boden-Gutachten mit anderen Gemeinden erstellen zu lassen, um die Kosten zu teilen. Hier widersprach Bürgermeister Glas: „Die Erde in Prien ist anders als die in Eggstätt.“ Thomas Nitzinger (FB) befand, dass man die Satzung behalten solle. Sollten diesbezügliche Anfragen kommen, dann könne der Gemeinderat noch einmal darüber befinden.

Bürgermeister Glas stellte daraufhin den Beschlussvorschlag vor, einer Lockerung der Sargpflicht, einer „Bestattung im Leichentuch ohne Sarg aus religiösen oder weltanschaulichen Gründen,“ nicht zuzustimmen. Diesem Vorschlag folgten bis auf vier alle übrigen Gemeinderatsmitglieder. elk

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