Gemeinderat tagt auf 1569 Metern Höhe

von Redaktion

Hochriesbahn auf gesunden wirtschaftlichen Füßen – Dialog zur weiteren Entwicklung

Samerberg – Fast zwei Millionen Euro hat die Hochriesbahn in den vergangenen fünf Jahren in die technische Sanierung investiert. „Wir sind gerüstet für die Zukunft“, sagte Hochriesbahn-Geschäftsführer Andreas Müllinger bei einer Sitzung des Samerberger Gemeinderats.

Diese fand in luftiger Höhe statt: im neuen Seminarraum auf der Hochries-Gipfelhütte der Sektion Rosenheim des Deutschen Alpenvereins (DAV) auf 1569 Metern. Zuvor hatte Betriebsleiter Jens Hoppe an der Mittelstation den Gemeinderäten die technischen Neuerungen an der Gondelbahn erklärt.

Laufend in neue
Technik investiert

Müllinger erläuterte dem Gremium die Sanierungsschritte: 2016 begann die Runderneuerung des Sessellifts für etwa 400000 Euro, es folgte der Haupt- und der Notantrieb sowie die komplette elektrische Ausrüstung der Kabinenbahn für 900000 Euro. 2019 und 2020 wurden dann die beiden Kabinen mit dem Gehänge und den Tragseilbremsen ebenso ersetzt wie die Laufwerke der Kabinenbahn mit Kosten über 500000 Euro. Derzeit gehe es noch um die Erneuerung der Gebäudeelektrik der Berg-, Mittel- und Talstation, die etwa auf 70000 Euro geschätzt wird.

Die Investitionen konnten im Wesentlichen aus Eigenmitteln finanziert werden, da sämtliche Erträge aus dem Bahnbetrieb der vergangenen Jahre in die Instandhaltungsrücklagen geflossen seien, so Müllinger. Die wirtschaftliche Situation der Bahn sei somit stabil.

DAV-Sektionschef Franz Knarr zog ebenso ein positives Fazit. Mit dem Erhalt der Hochriesbahn sei auch die umweltschonendste Versorgung des Gipfelhauses gewährleistet. Er übergebe ein bestelltes Haus an seinen Nachfolger. Knarr wird Ende des Monats seinen Vorsitz bei der Sektion Rosenheim nach über 30 Jahren Amtszeit niederlegen.

Bürgermeister Georg Huber blickte auf die wechselhafte Geschichte der Hochriesbahn zurück, die erst durch die Übernahme durch die Gemeinde und den Alpenverein in ruhige Fahrwasser gekommen sei. Schon kurze Zeit nach dem Start der Kabinenbahn 1973 habe sich herausgestellt, dass sich die Bahn wirtschaftlich schwertue. Erst habe sich der damalige Investor mit dem Geld vieler Kleinanleger aus dem Staub gemacht, dann seien die Versuche, ein Skigebiet zu errichten ebenso wie das Bemühen, die Zufahrtsstraße zur Mittelstation auszubauen, gescheitert. Mit der Zeit habe sich ein Schuldenberg angehäuft, der durch eine umstrittene Baulandmobilisierung von Privatgrundstücken der Betreiber-Familie reduziert werden sollte, so Huber.

„Von Notlösung zur
Erfolgsgeschichte“

2008 sei die Bahn finanziell wieder mit dem Rücken zur Wand gestanden, ehe Gemeinde und DAV als neue Eigentümer und Betreiber einsprangen. „Aus der damaligen Notlösung wurde eine Erfolgsgeschichte“, folgerte der Bürgermeister.

Dazu beigetragen hätte unter anderem die Konzentration auf den rentablen Sommerbetrieb sowie eine ehrenamtliche und effektive Geschäftsführung. Aber auch die Mehreinnahmen durch die Mountainbike-Fahrer hätten gutgetan, so die Verantwortlichen.

„13 Jahre nach der Übernahme können wir tatsächlich von einem erfolgreichen Kapitel sprechen“, so Huber abschließend.

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