Rott – Ein eigenes kleines „Wawiba-Land“ wird in Rott entstehen. Bevölkert wird es im Kindergartenjahr 2022/ 2023 von 20 Kindern zwischen drei und sechs Jahren. Sie bilden eine Waldkindergartengruppe, die die großen Wiesen mit unterschiedlichen Geländestrukturen, Hügeln, Mulden und Bachläufen sicher mit Freude erkunden werden. Begeistert berichtete Sabine Hiermeier, Leiterin der „Mäusegruppe“, in der jüngsten Gemeinderatssitzung von dem Projekt. Sie hat mit ihrer Kindergartengruppe während einer Waldwoche schon mal die Örtlichkeiten besucht. Von ihr stammt auch der Name „Wawiba-Land“, stehend für Wald, Wiese und Bauernhof.
Wasser, Strom und
Heizung gibt es schon
Hiermeier beschrieb den Gemeinderäten das Projekt in allen Einzelheiten: Die Grundstückseigentümer in Stöbersberg haben der Gemeinde eine Fläche zur Einrichtung eines Waldkindergartens angeboten. Bisher fanden hier unter anderem Pfadfindertreffen statt. Die Fläche verfügt über ein Gebäude mit sanitären Anlagen, Wasser, Strom und Heizung. Demnächst sollen hier auch noch Garderobenhaken, eine Werkbank und ein Malatelier sowie eine Schreibstube Platz finden.
Der neue Wald- und Naturkindergarten befinde sich rund fünf Kilometer vom Ortszentrum entfernt und sei auf Feldwegen gut zu erreichen, so Hiermeier. Das gesamte zu nutzende Gelände ist in Privatbesitz. Angrenzend befindet sich der Rotter Forst. Durch natürliche Gegebenheiten sei das Gelände gut begrenzt und überschaubar, freut sich die Erzieherin.
Verschiedene Wiesenbereiche lassen die Beobachtungen im Jahreskreislauf zu, freut sie sich. Das Wissen um eine vielfältige Insektenwelt und deren Nutzen wird noch durch ein nahe gelegenes Bienenhaus erweitert. Der biozertifizierte Bauernhof stelle ideale Bedingungen dar, um Kinder auf spielerischer Art die ökologische Wichtigkeit der nachhaltigen Landwirtschaft nahezubringen. Verschiedenste Tiere wie Kühe, Pferde, Ziegen, Hühner, Enten, Hasen, Meerschweinchen und Katzen können dort beobachtet werden. Der angrenzende Mischwald mit unterschiedlichen Geländestrukturen erlaube vielfältige pädagogische Angebote und Aktivitäten. Dem Enthusiasmus im Bericht von Sabine Hiermeier konnte sich der Gemeinderat nicht verwehren. Die Räte stimmten einstimmig der Einrichtung einer Waldgruppe ab dem Kindergartenjahr 2022/23 zu.
Kleinere Umbauten
sind notwendig
Die Verwaltung hat vorab mit dem Landratsamt, dem Kreisjugendamt und der Stelle für Gefährdungspotenzial Gespräche geführt und notwendige Änderungen abgesprochen. Notwendig werden drei Betreuer und kleinere Umbauten im Gebäude, damit es zur Schutzhütte für die Kinder werden kann.
Für Bürgermeister Daniel Wendrock (parteifrei) ist es wichtig, dass „hier Naturpädagogik ge- und erlebt werden kann“. Mit einer neuen Waldgruppe werde Platz geschaffen im Kinderhaus Regenbogen. Die Zahl der Krippenplätze sei ausgereizt und die Schaffung neuer Baugebiete werde mehr Bedarf an Kindergarten- und Krippenplätze bringen. Schon jetzt gebe es Wartelisten.