Kampf um die Mittelschule

von Redaktion

Eiselfinger Elternbeiräte organisieren den Widerstand

Eiselfing/Amerang/Schonstett – Es wird ernst rund um das Thema Grund- und Mittelschule Eiselfing. Am Donnerstag haben die Gemeinderäte der im Schulverband verbliebenen Kommunen Eiselfing, Amerang und Schonstett nichtöffentlich beraten. Bereits im Vorfeld wuchs der Druck auf die Gemeinderatsmitglieder.

Mit einer Online-Petition, einem stillen Protest und einem offenen Brief möchte sich der Elternbeirat Gehör verschaffen. Denn seiner Meinung nach ist die Mittelschule Eiselfing erhaltenswert, trotz der finanziellen Probleme. „Es dürfen nicht nur finanzielle Aspekte eine Rolle spielen“, zeigt sich Margit Neef, Vorsitzende des Elternbeirats Eiselfing, überzeugt.

Bis zu 300 Personen
zur Demo erwartet

Über 1000 Menschen hatten die Petition „Ja zur Mittelschule Eiselfing“ am Dienstagvormittag bereits unterschrieben, minütlich werden es mehr. Eine gute Resonanz, findet Neef. „Dafür, dass wir das bisher nur über Whatsapp geteilt haben, ist das schon ordentlich.“

Ordentlich findet sie auch die Resonanz auf den stillen Protest vor der nicht-öffentlichen Sitzung am Donnerstag in Schonstett. 250 Demonstranten aus Eiselfing, Amerang und Schonstett, viele davon Kinder und Schüler der Mittelschule, aber auch ein paar Firmeninhaber als potenzielle Ausbilder waren dort. Die Grund- und Mittelschule Eiselfing bietet durch ihre geringe Schülerzahl – derzeit sind es 115 Mittelschüler und 146 Grundschüler – eine ganzheitliche Betreuung. Aber nicht nur für die Schüler Eiselfings, auch für die Mittelschüler in Wasserburg würden die zwei Schulen in der Umgebung Vorteile bieten. „Es heißt immer, uns gehe es nur um unsere Kinder, aber das stimmt nicht“, betont Elternbeiratsmitglied Angelika Hanslmeier.

Auch in Wasserburg gebe es an der Mittelschule am Klosterweg kleine Klassen, insbesondere für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. „Wenn unsere Schüler noch dazu kommen, dann können die kleinen Klassen in Wasserburg auch nicht mehr gehalten werden.“ Dies würde zum Leidwesen der Schüler von Eiselfing und Wasserburg passieren. „Da fallen dann Schüler hinten runter“, ist Hanslmeier überzeugt. „Und das sind genau die, die nicht hinten runter fallen sollten.“

Elternbeirat hofft auf
Landrat Lederer

Darum hofft der Elternbeirat auch auf die Unterstützung des Rosenheimer Landrats Otto Lederer, mit einem Brief haben sie den studierten Lehrer zu einem Gespräch eingeladen.

„Wir hoffen einfach, dass wir die Schließung irgendwie verhindern können“, fasst Margit Neef, Vorsitzende des Elternbeirats Eiselfing, die Stimmungslage zusammen.

Schließung droht

Streitpunkt ist, wie berichtet, die anstehende Sanierung des Gebäudes der Grund- und Mittelschule. Bereits seit 2017 sind Statik-Probleme am Schulhaus bekannt, nach mehreren Machbarkeitsstudien ist nun klar, dass selbst eine Notsanierung von Dach und Obergeschoss eine Investition von etwa 8,5 Millionen Euro erfordern würde. Die zu erwartende staatliche Förderung ist gering. Während sich die Gemeinden Eiselfing und Schonstett trotz allem hinter die Schule stellen, prüft die Gemeinde Amerang auch Alternativen. Amerang trägt aktuell 23 Prozent der Kosten. Sollte die Gemeinde aus dem Schulverband austreten, könnten die Gemeinden Eiselfing und Schonstett die Mittelschule nicht mehr halten, heißt es. Eine Schließung würde möglicherweise sogar schon ab dem Schuljahr 2022/23 drohen, befürchten Eltern. Die endgültige Entscheidung zu dem Thema soll am 4. August fallen.

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