Bad Endorf – Andreas Schauer, von seiner Familie und Freunden liebevoll Anderl genannt, feierte jetzt seinen 100. Geburtstag.
Andreas Schauer wurde als siebtes Kind von Elise und Jakob Schauer geboren und wuchs mit seinen fünf Brüdern und drei Schwestern auf dem landwirtschaftlichen Anwesen, dem Schneiderhof in Landing, Bad Endorf, auf. Nach dem Besuch der Volksschule in Endorf und der Berufsschule in Rosenheim erlernte er den Beruf des Zimmerers. Der Zweite Weltkrieg machte zunächst alle Zukunftspläne zunichte, denn im Februar 1941 wurde er zum Wehrdienst nach Mittenwald eingezogen und war von Anfang an beim Russlandfeldzug dabei. Weitere Kriegseinsätze folgten in Jugoslawien, Griechenland, Frankreich und Italien. Zweimal wurde er verwundet. 1945, kurz vor Kriegsende, geriet Andreas Schauer bei Bergamo, in Italien, in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er ein Jahr später entlassen wurde und nach Endorf zurückkehrte. Ab 1948 arbeitete er 42 Jahre lang als Zimmerer bei der Firma Utz in Bergham. 1956 heiratete Schauer seine Maria und baute mit viel Eigenleistung das Familienheim.
1959 wurde Sohn Rupert geboren. Nach vielen erfüllten Jahren und einem glücklichen Familienleben folgten schwere Schicksalsschläge. 1994 stirbt Sohn Rupert als Polizeibeamter im Dienst auf der A8 am Inntaldreieck. 2005 verstirbt auch noch Ehefrau Maria nach einer schweren Krebserkrankung.
Schauer, in Bad Endorf auch als „Schneider Anderl“ bekannt, lebt nach wie vor in seinem Haus und wird vom Pflegedienst und einer im Haus wohnenden Familie betreut. Trotz der Schicksalsschläge und gesundheitlicher Einschränkungen hat er seinen Humor und seine Lebensfreude nicht verloren. Auch mit 100 Jahren ist er nach wie vor am gesellschaftlichen Leben interessiert und liest gerne mit technischer Unterstützung vergrößert das OVB.
Bis ins hohe Alter war er oft in den von ihm geliebten Bergen. Seit jeher schätzt er die Geselligkeit und freut sich über jeden Gast und jedes Gespräch. Er ist mit seinem Geburtsort, der Marktgemeinde Bad Endorf, stets sehr verbunden. So war der Jubilar Gründungsmitglied der Endorfer „Krieger- und Soldatenkameradschaft sowie jahrzehntelanges Mitglied im „Gebirgstrachten-Erhaltungsverein Edelweiß“. Seinen Geburtstag begann er mit einem Festgottesdienst des Trachtenvereins und anschließendem Geburtstagsständchen der Musikkapelle, mit dem die Mitglieder des Trachtenvereins ihn überraschten. Bürgermeister Alois Loferer überbrachte dem zweitältesten Bürger von Bad Endorf die Glückwünsche der Marktgemeinde und einen Geschenkkorb. amf