Leserforum

Zukunftsweisender Vorstoß

von Redaktion

Zum Artikel „Ruhestörung kann bis zu 5000 Euro kosten“:

Mit großer Freude haben wir den Artikel gelesen. Endlich hat einmal wieder eine Gemeinde (Aschau/ Sachrang) den Lärmschutz als wichtigen Bestandteil des Klima- und Umweltschutzes erkannt und gewürdigt! Super, Aschau! Nur noch zwei Stunden an Werktagen (12 bis 14 Uhr) darf privat akustisch gewütet werden; von 8 bis 12 Uhr und 14 bis 20 Uhr wird also ab sofort Ruhe einkehren. Etwas verblüffend ist es schon, dass ausgerechnet in den vormals geschützen zwei Mittagsstunden die Geräte laufen dürfen, aber das nehmen wir gerne hin für den großen Gewinn an Ruhezeiten über die allermeiste Zeit des Tages.

Schade nur, dass nicht auch mal die gewerbliche Lärmverschmutzung in den Blick genommen und begrenzt wurde. Denn auch hier treibt der Pflegewahn laute und absurde Blüten. Oder kann jemand erklären, warum zahllose kaum bewohnte und genutze Grundstücke mit überwiegend Feriendomizilen jede Woche mehrere Stunden lang teils zu Unzeiten ebenso radikale wie wenig artenschutzfreundliche Pflegemaßnahmen benötigen wie sonst nur Golf- und Fußballplätze, Bahnanlagen und Bundesgartenschauen?

Die Ahndung von Verstößen gegen die neue Regelung mit empfindlichen Bußgeldern kann man eigentlich nur begrüßen, aber wir freuen uns eher auf viele einsichtige Mitbürger, die nun lieber die gemeindlich ausgedehnte Entspannung genießen, statt aller Ohren (und dazu ihre eigenen Geldbeutel) zu strapazieren. Das ist mal ein echtes Umdenken im Sinne der dringlichen Erfordernisse des Natur- und Umweltschutzes wie des Gemeinwohls. Danke, Aschau, für diesen zukunftsweisenden Vorstoß für angemessene Ruhe am Berg und im Tal..

Dr. Sylvia Rauer

Sachrang

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