Obing – Der Schock sitzt tief bei den Obingern. Am Mittwochnachmittag fegte ein Sturm durch die Gemeinde und hinterließ einige Spuren. Es ist eine „Katastrophe“ sagt Josef Huber, Bürgermeister von Obing.
Vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen, „das ganze Programm“, fasst Huber die Lage zusammen. Die genauen Schäden seien noch unklar. „Die werden sich wohl erst jetzt bei den Aufräumarbeiten zeigen“, so Huber. Besonders schlimm war die Zerstörung aber im Wald und an den Bäumen, die durch den starken Wind niedergefegt wurden.
Dieser war ungewöhnlich, sagt auch Kreisbrandmeister des Landkreis Traunstein Christof Grunder. „So etwas hatten wir in der Umgebung noch nicht.“ Die Feuerwehren wurden ab Mittag zu über 70 Einsätzen in der Gemeinde Obing geschickt, so Peter Volk vom Kreisfeuerwehrverband Traunstein. Die Zahl konnte nicht mehr von der Feuerwehr Obing allein gestemmt werden. Zu Hilfe kamen die Feuerwehren Hammer, Siegsdorf, Oberwössen, Unterwössen und Grassau.
Grundner spricht von einem ungewöhnlichen Einsatz. Denn der Deutsche Wetterdienst konnte erst 15 Minuten vor dem Unwetter eine Warnung ausgeben. „Die Gewitterzelle hat sich sehr schnell entwickelt“, sagt Grundner,
Durch das Unwetter wurden Straßen überschwemmt und teilweise von Bäumen blockiert, so die Polizei Trostberg. Die Beamten waren am Mittwochnachmittag 24-mal im Einsatz, so die Inspektion. Schwerpunkte waren die Bereiche Obing, Pittenhart, sowie Trostberg.
Neben umgestürzten Bäumen und überfluteten Straßen und Häusern wurden auch einige Dächer abgedeckt. Zudem seien im Bereich Obing aufgrund des Unwetters vier Pferde von einem Gestüt entlaufen, so die Polizei weiter. Die Tiere wurden aber im Laufe des Nachmittags bei Seeon wieder gefunden. Bei einigen Autos gingen laut Polizei die Kennzeichen aufgrund der überspülten Fahrbahnen verloren. Diese befinden sich teilweise noch bei der Polizeidienststelle zur Abholung. Sophia Huber