Rathauschef spricht von „Glücksfall“

von Redaktion

Vorsitzender Thomas Gögerl erläutert die Arbeit der Bürgerhilfe seit ihrer Gründung

Vogtareuth – Einkaufs- und Fahrdienste sowie Maskennähen zu Beginn der Corona-Pandemie – die Bürgerhilfe Vogtareuth hat seit ihrer Gründung im Oktober 2019 einiges geleistet. In der ersten Mitgliederversammlung präsentierte der Vorsitzende Thomas Gögerl die bisherigen Errungenschaften des Vereins.

Nach der Begrüßung durch Gögerl fand Bürgermeister Rudolf Leitmannstetter lobende Worte. Er nannte es „einen Glücksfall“ für jede Gemeinde, wenn sich Bürger in dieser Form zusammenfänden, um Mitbürgern zu helfen. Er sprach allen Beteiligten seinen Dank aus. Im Anschluss gedachten die Anwesenden zwei verstorbener Mitglieder – Anna Ertl und Johann Wiggershaus.

Viele bürokratische Hürden genommen

Der Vorsitzende fasste in seinem Tätigkeitsbericht für die Zeit seit Gründung des Vereins alle Aktivitäten zusammen, die durchgeführt wurden. Da waren zunächst all die Formalia, die mit der Gründung eines Vereins einhergehen: die Festsetzung einer Satzung unter notarieller Aufsicht, das Abschließen von Versicherungen, die Organisation der Abläufe, die Diskussion der Abgrenzung der freiwilligen Hilfeleistung von professioneller.

Mit diesen bürokratischen und theoretischen Dingen befassten sich zahlreiche Vorstandssitzungen, bis es dann im März 2020 plötzlich in die Praxis der Hilfeleistung ging – durch Corona. Nun wurden Einkaufshilfen organisiert und Masken gefertigt und verteilt. Ein weiteres Angebot ist der Fahrdienst. Er wird immer wieder angenommen, denn er ist sehr komfortabel – Abholen an der Haustüre – und mit einer Pauschale von 0,25 Euro pro Kilometer auch sehr günstig.

Das Angebot der Bürgerhilfe wird auch nach dem Lockdown mehr und mehr genutzt, wobei es das Bestreben des Vereins ist, den Mut zur Annahme von Hilfe zu fördern. Unter anderem mit Aktionen wie Einladungen zum Erlernen des Umgangs mit dem Handy. Gögerl bedankte sich für den Einsatz der Helfer, dem Vorstandsteam, den Koordinatorinnen und Spendern.

Finanziell geht es dem Verein mit seinen 75 Mitgliedern gut – dank Spenden und Zuschüssen, etwa durch das bayerische Sozialministerium und die Gemeinde sowie der Weiterleitung der Zuschüsse für die Corona-Hilfe durch den Landkreis.

Der Vorstand hatte sich in der letzten Sitzung entschlossen, die Idee der schon öfter in den Medien beworbenen SOS-Notfalldosen zu fördern. Deshalb erläuterte Beirätin Andrea Gartner die Funktion dieser Dosen. Alle Patienteninformationen werden in dieser Dose im Kühlschrank aufbewahrt. Das hilft dem Rettungsdienst während eines Einsatzes. Der Verein hält für Mitglieder und Helfer solche Dosen bereit. An die Anwesenden wurden bereits welche ausgeteilt.

Sigi Grothe stellte die Möglichkeit eines Erste-Hilfe-Kurses durch die Johanniter vor. Es gebe themen- oder adressatenbezogene Kurse, zum Beispiel „Erste Hilfe im Haushalt“, die für alle Bürger hilfreich wären.

Bürgermeister Leitmannstetter trug die Idee vor, dass das Kennenlernen gemeindlicher Themen im Rahmen von Vorträgen, Begehungen oder Rundfahrten vom Verein angeboten werden könnten, zum Beispiel das Thema „Wasserversorgung für Vogtareuth“.

Ein Netzwerk aus Hilfeleistungen

Pfarrer Seidenberger bedankte sich für die Einladung zur Versammlung, zumal ihm die Ziele des Vereins ein Bedürfnis seien. Er bezeichnete die Aktivitäten des Vereins als „gelebte Nächstenliebe“. Ein Netzwerk von Hilfeleistungen könne er sich vorstellen: Er erkenne durch seine Kontakte in der Kirchengemeinde die Notwendigkeit von Hilfe. Der Verein könnte dann – zum Beispiel durch Fahrdienste – Gemeindemitgliedern dazu verhelfen, am kirchlichen Leben teilzunehmen. Gögerl verabschiedete die Anwesenden mit der Hoffnung, dass mit der Unterstützung aller der begonnene Weg gut fortgesetzt werde.

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