Kiefersfelden – Mit deutlicher Spannung wurde bei der jüngsten Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses der Bericht des Leiters der Tourist-Information, Werner Schroller, erwartet. Herrschte doch wegen der noch immer stark in das touristische Leben eingreifenden Corona-Pandemie eine gewisse Unsicherheit, wie und ob der Tourismus in der Grenzstadt dieser Herausforderung Paroli bieten konnte.
Bettenzahl um ein
Drittel aufgestockt
Zunächst umriss der Tourismuschef die Lage bei den Übernachtungsmöglichkeiten, die sich deutlich gesteigert haben. Jetzt stehen den Urlaubsgästen insgesamt 928 Betten von 76 Vermietern das ganze Jahr über zur Verfügung – im Vergleich zum letzten Jahr, als 68 Vermieter 601 Betten angeboten hatten.
Das hat auch in der Übernachtungsstatistik deutliche Änderungen gezeigt. Mit Stand vom 1. August dieses Jahres wurden bereits 10168 Übernachtungen gezählt. Eine Steigerung um knapp 22 Prozent, denn im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es 8355. Für die Gemeinde, der in den letzten Jahrzehnten Industriezweige wie Marmor- und Zementwerk weggebrochen sind, laut Schroller eine nicht unerhebliche Einnahmequelle. Im touristisch noch nicht coronabeeinflussten Jahr 2019 stellten die Übernachtungen eine Wertschöpfung von rund 12,7 Millionen Euro dar.
Deutlich negative Spuren hinterließ das Virus bei den Zahlen im Besucherverkehr, denn vom 16. März bis 30. Juni 2020 sowie vom 1. November 2020 bis 21. Mai 2021 herrschte im Bereich Vermietung/Übernachtung totale Stille, ausgenommen begrenzte berufliche Übernachtungen. Daneben musste der Gastronomiebetrieb nahezu auf null zurückgefahren werden und alle touristischen Anbieter konnten keine Umsätze erwirtschaften. Es gab weder Veranstaltungen noch Wanderungen oder sonstige Aktivitäten, auch das Freizeitbad „Innsola“ war geschlossen.
„Und trotzdem waren wir“, wie Werner Schroller betonte, „nicht untätig“. Verschiedenste Arbeiten, wie Kontakte mit Urlaubsgästen, Stornierungen, Zuschussbeantragungen, Gutscheinaktionen, Ansprechpartner für Vermieter, Vorbereitungen für geplante Veranstaltungen und vieles mehr standen auf der täglichen Agenda, „und letztlich haben wir auch Überstunden und Resturlaub abgebaut“. Jetzt allerdings herrscht wieder touristisches Leben in der Kiefer und dazu tragen auch die vielen Aktionen und Angebote der Tourist-Information bei. So findet heuer auch wieder das Kinderferienprogramm für einheimische Familien statt und für die Urlauber bietet das Freizeitprogramm, das zusammen mit dem benachbarten Oberaudorf die touristischen Aktivitäten bündelt, eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie Wandern, Radeln, Schwimmen oder einfach nur in traumhafter Umgebung die Seele baumeln lassen.
Dank CAT bei allen
Messen vertreten
Nicht zuletzt betonte Schroller die gute Zusammenarbeit mit dem überregionalen Tourismusverband „Chiemsee Alpenland“ (CAT). „Damit sind wir bei allen Messeauftritten und Werbemaßnahmen des Verbands vertreten, was unseren Bekanntheitsgrad weiter steigert.“
Für Bürgermeister Hajo Gruber (UW) durchwegs „interessante Fakten und Zahlen“. Bestätigt sieht er sich unter anderem darin, „dass wir in der Vergangenheit viel in den Tourismusbereich investiert haben, der jetzt ein weiteres Standbein im gemeindlichen Leben darstellt. Da haben wir alles richtig gemacht“.