Ausbaupläne für A8 „Relikt einer überholten Verkehrspolitik“

von Redaktion

Grüne Direktkandidaten aus drei Wahlkreisen riefen zur Fahrradsternfahrt nach Rohrdorf auf – 150 Teilnehmer

Rohrdorf – Rund 150 Radler hatten sich am Sonntag am alten Sportplatz unmittelbar an der A8 eingefunden, um gegen den sechsstreifigen Ausbau der Autobahn zu protestieren. Initiiert worden war die Kundgebung von den Kreisverbänden der Grünen in Rosenheim, Miesbach und Traunstein/Berchtesgaden, Hauptredner auf der Veranstaltung waren die jeweiligen Direktkandidaten für die Bundestagswahl, Viktoria Broßart, Karl Bär und Wolfgang Ehrenlechner.

Sie kritisierten an den Ausbauplänen vor allem, dass diese ein Relikt einer überholten Verkehrspolitik seien. Wolle man das Verkehrschaos auf den Autobahnen, das Ersticken der Städte im Verkehr sowie die damit verbundene Klimabelastung vermeiden, helfe nur ein grundsätzliches Neudenken des gesamten Verkehrswesens.

Der Fernverkehr gehöre für Güter und Personen auf die Schiene, innerhalb und zwischen den Verdichtungsräumen müsse der öffentliche Nahverkehr so ausgebaut werden, dass man auch ohne Auto auskommen könne. Ein Moratorium beim Straßenbau sei nötig. Das frei werdende Geld sei in den seit Jahrzehnten vernachlässigten Schienenverkehr zu investieren beziehungsweise einzubinden.

Um eine solche Neuorientierung der Verkehrspolitik durchzusetzen, genüge, das betonten alle Redner, ein etwaiger Wechsel der Regierungsparteien in Berlin nicht. Es brauche für eine grundlegende Umgestaltung den Rückhalt der Bürger.

Das Thema Brenner-Nordzulauf wurde von den drei Kandidaten nicht angesprochen. Bürgermeister Simon Hausstetter, Hausherr des Veranstaltungsgeländes, sagte dazu: „Den Verkehr auf die Schiene zu bringen, ist ganz ohne Frage wichtig – aber macht’s mir dafür meine Gemeinde nicht kaputt“. Johannes Thomae

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