Sachrang – Die Gemeinde Aschau möchte eine Servicestation für Ski- und Radfahrer in Sachrang im Bereich des Geigelsteinparkplatzes errichten – noch scheitert das Vorhaben an der Umsetzung. Die Idee für eine Servicestation gibt es in der Gemeinde bereits länger. Bürgermeister Simon Frank wies in der vergangenen Gemeinderatssitzung darauf hin, dass die Pläne nun auch endlich umgesetzt werden sollten.
Erschließung
noch unklar
Allerdings gestalte sich an der geplanten Stelle die Ver- und Entsorgung des Gebäudes mit Wasser, Strom und Kanal als verhältnismäßig aufwendig, da diese Leitungen entweder unter der Prien oder unter der Staatsstraße hindurch gebaut werden müssen. Darüber hinaus sollte im Zuge einer solchen Erschließungsmaßnahme auch gleich der Strom für Ladestationen von Elektroautos und E-Bikes vorgesehen werden. Eine so hohe Kapazität ist in der näheren Umgebung nicht vorhanden, auch diese Leitung müsste neu verlegt werden.
Ein Ingenieurbüro ermittelt derzeit die Kosten einer entsprechenden Erschließung. „Wir wollen keine Holzhütte mit ein paar Dixi-Klos errichten, sondern schon etwas Solides“, sagt Frank.
Die Servicestation soll nach den ersten Vorstellungen und Gesprächen im Innenraum Umkleideräume mit Wickelablagen und Toilettenräume für Damen und Herren, eine Behindertentoilette, einen Putz- und Anschlussraum für Mountainbikes enthalten. Für den beleuchtenden Außenbereich sind feste Haken zum Auflegen von Rädern oder Skier für Servicearbeiten, am Platz fixiertes Werkzeug für kleine Wartungs- und Servicearbeiten und eine fest verankerte Luftpumpe sowie eine Trinkwasserstele vorzusehen. Ein großes Vordach soll Wetterschutz bieten, mit ein paar Sitzgelegenheiten. Zur Information der Besucher ist eine Übersichtstafel mit Tourenvorschlägen mit QR-Codes anzubringen, die Station ist auch mit WLAN auszustatten.
Das Planungsbüro Schindler aus Aschau hat die Planung des Objekts übernommen und für den Bau und die Einrichtung des Gebäudes – ohne die noch unbekannten Erschließungsaufwendungen – eine Bruttosumme von rund 300000 Euro ermittelt.
Für diese Maßnahme hat das Leader-Förderprogramm eine Bezuschussung von bis zu 50 Prozent der Gesamtnettokosten in Aussicht gestellt. Voraussetzung für diese Förderhöhe ist, dass die gesamte Station der Öffentlichkeit unentgeltlich zur Verfügung steht. Die Gemeinde darf aus dem Vorhaben keinerlei Gewinn erzielen. Tut sie es doch, vermindert sich der Zuschuss deutlich: bei einem Einbau von kostenpflichtigen Ladestationen für E-Autos oder E-Bikes, einer Nutzungsgebühr für diese Serviceeinrichtungen, der Aufstellung eines Bike-O-Mat zum Kauf von Fahrradersatzteilen oder eines Getränke- und Essenautomaten, ist nur noch eine maximale Förderhöhe von 30 Prozent möglich.
Die Gemeinde Aschau wäre bei Inanspruchnahme der Leader-Fördermittel verpflichtet, nach dem Bau der Station auch die Pflege und den Unterhalt in den kommenden zwölf Jahren zu übernehmen.
Während der Diskussion kam die Frage auf, inwieweit es sinnvoll ist, für den Bau eine Leaderförderung in Anspruch zu nehmen. Alle Gemeinderäte waren sich einig, dass die veranschlagten Kosten von 300000 Euro für die vorgesehene einfache Bauausführung hoch seien.
Ein Investor
wäre hilfreich
Die Verwaltung solle prüfen, ob ein Investor oder Betreiber der Anlage zu finden sei, der die Servicestation in eigener Regie bedeutend günstiger bauen und betreiben könne, als das der Gemeinde möglich sei. Bei der angespannten Haushaltslage der Gemeinde könne ein günstiger Baupreis beim Bau durch einen Investor ein wesentlicher Punkt zur Verwirklichung der Idee sein. Auf Nachfrage erklärte Frank, dass bisher noch keine Angaben zu Folgekosten gemacht werden könnten, einen wesentlichen Kostenfaktor stelle jedoch die tägliche Reinigung dar.
Das Gremium fasste zunächst keinen formellen Beschluss, sondern einigte sich darauf, den vorgesehenen Bau der Servicestation, insbesondere im Hinblick auf die zu erwartenden Kosten und einen möglichen Investor oder Sponsor, noch einmal zu überdenken.