Neubeuern – Unter großer Anteilnahme wurde dieser Tage Mia Paul zu Grabe getragen. Die Verstorbene stand im 87. Lebensjahr und war Teil eines großen Familienverbandes. Angehörige geleiteten sie zur letzten Ruhestätte.
Eine abwechslungsreiche Lebensgeschichte prägte das Bild der im südlichen Mähren Geborenen. Einer unbeschwerten Kindheit folgte nach Kriegsende Flucht und Vertreibung. Über Umwege fand die Verstorbene in Altenbeuern eine neue Heimat. Das Anwesen in Oberpößnach war ihr erster Anlaufpunkt.
Mit Sebastian Paul vom Nocklanwesen fand sie ihren Lebenspartner. Sie heirateten 1958. Zusammen mit ihrem Mann und dessen Bruder Konrad gründeten sie den Zimmerei- und Schreinereibetrieb. Dieser lag an der Färberstraße in einem landwirtschaftlichen Nebengebäude. Später erwarben die beiden Brüder dann den Auerhof, wo Zimmerei und Schreinerei vergrößert wurden. In diese neue Aufgabe war Mia Paul stark eingebunden. Dies kam zusätzlich zu den Pflichten der größer werdenden Familie mit zwei Töchtern und zwei Söhnen. Der frühe Tod des Ehemanns vor knapp 30 Jahren war ein großer Einschnitt in ihr Leben.
Gesang und Musik waren eine Leidenschaft von Mia Paul. Sie gehörte als Gründungsmitglied der Chorgemeinschaft Neubeuern an. Das musikalische Geschick wurde auch an die Kinder weitergegeben. In späteren Jahren war Mia Paul ein Teil der Seniorenarbeit und -betreuung in der Gemeinde. Im fortgesetzten Alter zog sie sich von dieser Arbeit zurück. Auch der Glaube und die Verbundenheit zur Gemeinschaft bestimmten ihr Leben. So war sie Mitglied im Kirchenchor und bei den „Klageweibern“, die seit vielen Jahren, die Beerdigungsfeiern in der Gemeinde mitgestalteten. Die Verbindung zu ihrer ursprünglichen Heimat blieb bestehen. Zu ihrem 80. Geburtstag besuchte die Verstorbene sie nochmals.