Oberes Inntal – Der Tourismusverband Chiemsee-Alpenland (CAT) könne seit dem Beginn der bayerischen Sommerferien die „Gästewünsche nach Unterkünften nicht mehr erfüllen“, sagt die Geschäftsführerin Christina Pfaffinger. Ein Trend, den die Tourist-Informationen im Oberen Inntal bestätigen können.
Samerberg – „Wir sind ausgebucht“, sagt Veronika Huber von der Gäste-Information in Samerberg. Die Besucher schätzen, dass sie in die Natur, in die Berge gehen können. Ein Pluspunkt sei ebenfalls die Freiheit, ohne einen Test die Gaststätten zu besuchen, so Huber. Die Stimmung bei den Touristen sei gut. „Da meckert keiner“, sagt Huber mit einem Lächeln, selbst wenn, wie in den vergangenen Wochen, das Wetter eher schlechter war. Man merke, dass die Besucher froh seien, überhaupt Urlaub machen zu können. Die Unsicherheit, wie es im Herbst mit Corona weitergehe, sei da, so Huber. „Das kommt bei Gesprächen mit den Gästen heraus.“ Die Buchungen für den Herbst verlaufen deswegen noch zögerlich.
Neubeuern – Ganz ähnlich sieht es in Neubeuern aus. „Die Zimmer der Vermieter in der Gemeinde sind gut gefüllt“, sagt Michael Fichtner von der Gäste-Information Neubeuern. Wenn die Situation im Herbst genauso wie jetzt bleibe, „bin ich positiv gestimmt“, resümiert Fichtner.
Oberaudorf – Nach der Aufhebung des Beherbergungsverbots seien die Buchungen Ende Mai, Anfang Juni zunächst schleppend angelaufen, erklärt Teresa Funk, Leiterin der Tourist-Information Oberaudorf. Doch das hat sich in den vergangenen Wochen geändert. „Es ist kein Zimmer mehr frei“, sagt Funk. Dass es die Gäste in die Region ziehe, merkt Funk auch im Ort. „Es ist viel los in Oberaudorf und die Menschen freuen sich, dass sie da sind.“ Touristen, die jetzt aufgrund des schönen Wetters spontan ein Zimmer haben wollen, könnten gar nicht mehr untergebracht werden. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr habe die Aufenthaltslänge wieder etwas abgenommen. „2020 ist sie auf vier Tage gestiegen, jetzt liegt sie bei 3,7“, so Funk. Sie merkt ebenfalls, dass die Buchungen ab Mitte September abnehmen. „Die Gäste wissen nicht, wie es mit Corona weitergeht“, so die Leiterin.
Kiefersfelden – Weiter südlich in Kiefersfelden haben die Touristiker die gleiche Erfahrung gemacht. Auch hier zieht es die Menschen nach einem schleppenden Start hin – ganz klassisch Familien, aber auch jüngere Menschen kommen in die Gemeinde. „Die vergangenen drei Wochenenden waren wir komplett ausgebucht“, sagt der Leiter der Kaiserreich-Information Kiefersfelden, Werner Schroller. Eine spontane Anreise sei nicht mehr möglich gewesen und das, obwohl erst zwei neue Hotels und mehrere neue Ferienwohnungen aufgemacht haben. „Wir merken, dass seit Corona wieder 14-Tage-Urlaube gebucht werden“, so Schroller, „das hat es davor gar nicht mehr gegeben“.
Ein Trend, den Christina Pfaffinger vom Tourismusverband bestätigen kann. Die Region werde insgesamt sehr gut gebucht und „die Nachfragen insbesondere nach Ferienwohnungen übersteigen unser Angebot“, erklärt die Touristikerin. Der CAT verweise deswegen auf den Herbst.
Damit auch die Nebensaison ab Mitte September gebucht werde, laufen über den CAT derzeit zahlreiche Werbeaktionen.
Die Unsicherheit wegen des weiteren Verlaufs der Pandemie merke man noch nicht, „bezüglich der Buchungen von Unterkünften haben wir im Chiemsee-Alpenland-Buchungszentrum aufgrund der geplanten Regelungen bei einer 35er-Inzidenz noch keine ungewöhnlichen Anfragen und auch kein zögerliches Buchungsverhalten feststellen können“, so Pfaffinger.