Bad Endorf – Eine Sonne, die gelb über einem Baum in der Kendlmühlfilzen Grassau erstrahlt, ein mystischer Sonnenaufgang über dem Chiemsee, ein Steinhaus in der gleißenden Sonne Italiens – unter anderem solche Fotomotive zieren derzeit die Bad Endorfer Ortsmitte. Sie sind im Zuge eines Fotowettbewerbs der Gemeinde mit dem Motto „Fernweh“ entstanden und zeigen, dass auch unsere Region zu unbekannten Entdeckungsreisen einlädt. Die 25 Gewinnerfotos werden in den Schaufenstern der Geschäfte in Bad Endorf bis Anfang September präsentiert.
Freude über
viele Teilnehmer
„Wir haben über 30 Einsendungen bekommen“, sagt Magdalena Restle, die Kulturreferentin der Marktgemeinde zufrieden. „Das hat uns sehr gefreut“, denn es sei das erste Mal, dass die Gemeinde einen Fotowettbewerb austrägt. Die Gewinner des Wettbewerbs zu küren sei dabei gar nicht leicht gefallen. „Wir haben uns ein Punktesystem ausgedacht“, so Restle und so konnten dann letzten Endes die Gewinner ermittelt werden.
Den Sonderpreis „Junge Teilnehmer“ gewann mit 15 Jahren Elisa Unterseer. Auf ihrem Bild blickt der Betrachter durch gelbe Blumen auf ein toskanisches Steinhaus. „Eine Szenerie wie in einem zum Leben erwachten Gemälde“, beschreibt Unterseer ihr Foto. Sie war mit ihren Eltern im Urlaub. Die Familie ist vom Meer nach Hause gefahren. Weil ihr die Landschaft gefallen habe, habe Unterseer ihren Vater gefragt, ob er stehen bleiben könne. „Ich fand, dass das Haus cool aussah“, sagt die 15-Jährige, „ich wollte noch die Pflanzen davor haben.“ Das ihr Foto so gut wird, dass es einen Fotowettbewerb gewinnt, war ihr damals nicht bewusst, hat sie aber sehr gefreut. Bis jetzt ist das Fotografieren für Unterseer nur ein Hobby, ob sie es zum Beruf macht, müsse sie sich noch überlegen.
Den zweiten Preis belegt Jessica Dehn. Ihr Foto zeigt einen mystischen Sonnenaufgang über dem Chiemsee in Prien. Dehn geht gerne morgens fotografieren. „Ich hatte auf einen farbenfrohen Sonnenaufgang gehofft“, sagt Dehn. Doch anstelle vieler Farben versteckte sich die Sonne hinter grauen monochromen Wolken. Nur ein schmaler Streifen erglüht im Morgenrot. „Das Foto transportiert nicht nur die Stimmung hier, durch das Wikingerschiff könnte es aber auch in Finnland oder Skandinavien aufgenommen sein“, so die Fotografin. „Der Lichtstreifen am Horizont ist ein Zeichen, dass nach schlechten Zeiten wieder gute Zeiten folgen werden.“ Dass ihr Bild den zweiten Platz von über 30 Einsendungen gemacht habe, habe Dehn sehr gefreut. „Ich habe mit meinem Mann einen Spaziergang durch den Ort gemacht und mir alle Fotos angeschaut.“ Das ihr Bild so präsent bei Foto Winkler ausgestellt wird, sei toll.
Den ersten Platz belegt Marina Mertens mit ihrem Foto „Afrika in Bayern“. „Ich habe mich sehr gefreut, gewonnen zu haben“, sagt Mertens. Das Foto ist im Zuge eines Spaziergangs in der Kendlmühlfilzen entstanden. „Das mache ich mit einem Freund öfter. Wir kommen raus in die Natur und haben die Fotoausrüstung immer dabei, um die Stimmung einzufangen“, sagt Mertens. Solche schönen Sonnenaufgänge habe man selten.
„Wie die Sonne im knalligen Orange durch den Nebel strahlt, sieht es wirklich wie in Afrika aus“, schwärmt Mertens. Sie liebt es, durch ihre Fotos die Stimmung mit dem Betrachter zu teilen. Dass sie neben Karten für Immling und die Chiemgau Thermen, eine Übernachtung in Ströbinger Hof gewonnen hat, freut Mertens sehr.
Ehrung im September beim Kurkonzert
Eine offizielle Ehrung der Gewinner soll am 17. September im Rahmen eines Kurkonzertes stattfinden. „Die Fotos werden beim Konzert noch einmal alle zusammen ausgestellt“, sagt Restle. Die großformatig gedruckten Fotos dürfen die Fotografen dann mit nach Hause nehmen.
Ob der Fotowettbewerb ein fester Teil der Bad Endorfer Kulturszene wird, kann Restle noch nicht sagen. „Der Wettbewerb war eine gute Initialzündung, wir müssen jetzt sehen, was sich daraus entwickelt. „Es liegt an unseren Ideen und an unserer Kreativität.“